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200 Millionen Klimaflüchtlinge bis 2040 / Greenpeace-Studie warnt vor humanitärer Katastrophe

Geschrieben am 19-06-2007

Hamburg (ots) - 200 Millionen Klimaflüchtlinge drohen weltweit in
den nächsten 30 Jahren, wenn sich der menschengemachte Klimawandel so
wie bisher fortsetzt. Das belegt die Studie "Klimaflüchtlinge", die
Greenpeace heute anlässlich des UN-Weltflüchtlingstages vorstellt.
Aufgrund der globalen Klimaerwärmung verschlechtern sich die
Lebensbedingungen für Hunderte Millionen Menschen insbesondere in den
ärmsten Ländern der Welt so dramatisch, dass sie gezwungen sein
werden, ihre Heimat zu verlassen um zu überleben. Schon heute sind
mehr als 20 Millionen Menschen auf der Flucht vor den Auswirkungen
des Klimawandels, mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit.
Besonders betroffen sind unter anderem die Sahel Zone in Afrika,
Bangladesh und viele Inseln im Südpazifik.

"Diese erschreckend große Flüchtlingsgruppe wird bisher von der
nationalen und internationalen Politik der Industrieländer fast
völlig verleugnet", erklärt Andree Böhling, Klima-Experte von
Greenpeace. "Angesichts der Schicksale von Millionen Menschen ist
diese Ignoranz der Verursacher des Klimawandels ein Skandal." Überall
dort, wo die Armut groß und die Anpassungsfähigkeit gering ist, wird
die Klimaveränderung wie ein Katalysator den Wassermangel, Hunger,
die Destabilisierung und gewalttätige Konflikte noch verschärfen.
Aufgrund des steigenden Meeresspiegels und der zunehmenden
Überschwemmungen drohen ganze Landstriche und Staaten dauerhaft in
den Wassermassen zu versinken.
"Das Thema Klimaflüchtlinge weist in unerträglicher Form auf eine
doppelte Ungerechtigkeit hin", erklärt Böhling. "Während die Ärmsten
dieser Welt, die an der Klimaveränderung unschuldig sind, als Erste
heftig durch die Erwärmung getroffen werden, verleugnen die
Industriestaaten als Hauptverursacher bisher die Existenz der
Klimaflüchtlinge und schotten sich mit geltendem Flüchtlingsrecht
dagegen ab." Klima- oder Umweltflüchtlinge finden bisher im
deutschen, europäischen und internationalen Flüchtlingsrecht keine
Anerkennung. Selbst das weltweit zuständige
UN-Flüchtlingskommissariat kennt den Status "Klimaflüchtling" nicht.

Die Greenpeace-Studie macht deutlich, wie dringend Maßnahmen für
den weltweiten Klimaschutz sind. Greenpeace fordert Bundeskanzlerin
Merkel daher dringend auf, ein nationales Klimaschutzziel von minus
40 Prozent Treibhausgase bis 2020 gegenüber 1990 verbindlich
festzulegen. Allerdings können selbst sofortige Maßnahmen das Ausmaß
der Flüchtlingsströme nur noch begrenzen, diese nicht aber
verhindern. "Auch die Bundesregierung muss sich endlich dem Thema
Klimaflüchtlinge stellen. Deutschland muss Verantwortung übernehmen
und den betroffenen Staaten finanzielle Hilfe sowie den Menschen auf
der Flucht Asyl zukommen lassen", fordert Böhling. "Dazu gehören
grundlegende Veränderungen im Migrationsrecht, in der Raumplanung und
in der internationalen Zusammenarbeit. Ansonsten werden wir von den
Folgekosten und -problemen ebenfalls überschwemmt werden."

Achtung Redaktionen:
Für Rückfragen erreichen Sie
Andree Böhling unter Tel. 040 - 30618 304 oder Pressesprecherin
Cornelia Deppe-Burghardt unter Tel 040 - 30618 344.
Die Studie finden Sie im Internet unter
http://www.greenpeace.de/klimaschutz.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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