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NABU und DBIB: Gen-Mais-Anbau gefährdet Honigbienen und Berufsimker

Geschrieben am 19-06-2007

Berlin (ots) - Der NABU und der Deutsche Berufs- und
Erwerbsimkerbund (DBIB) haben sich für einen sofortigen Anbaustopp
des Gen-Maises MON 810 sowie ein generelles Anbauverbot von
Gen-Pflanzen in Schutzgebieten ausgesprochen. Nach wie vor steht der
kommerziell angebaute Gen-Mais in Schutzgebieten wie z.B. in
Brandenburg und Sachsen und gefährdet dort Bienen und Schmetterlinge,
kritisieren die beiden Verbände in einem am Dienstag in Berlin
vorgestellten Positionspapier. NABU und DBIB fordern ferner eine
unabhängige Risiko-Forschung beim Anbau genmanipulierter Pflanzen
sowie klare Abstands- und Haftungsregelungen für Gen-Bauern.

"Solange die ökologischen Risiken und die Gefahren für Bienen und
andere Tiere nicht vollständig ausgeräumt werden können, muss auf den
Anbau von Bt-Mais verzichtet werden. Es kann vor allem nicht sein,
dass der Osten Deutschlands mit seinen ausgedehnten
landwirtschaftlichen Flächen und seinen zahlreichen
Naturschutzgebieten unter dem Motto 'Es wird schon gutgehen'
unkontrolliert und großflächig mit Gen-Äckern überzogen wird", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der genmanipulierte Mais erzeuge
permanent und in allen Pflanzenteilen ein Insektizid, das mit dem
Pollenflug verbreitet bzw. in den Boden abgegeben werde und dort
überdauern kann.

Vor allem Honigbienen in ihrer wichtigen Funktion als Bestäuber
sind von dem toxischen Bt-Mais akut bedroht. Anlass zur Sorge bietet
das Bienensterben in den USA - mit insgesamt 54,6 Millionen Hektar
Hauptanbauland der Gentechnik. Dort sind im vergangenen Jahr über 60
Prozent der Bienenvölker gestorben. "Unsere Völker sind bereits durch
Pollenmangel, Parasiten und den vielfältigen Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln in einer schwierigen Situation. Das im Mais
enthaltene Insektengift wird zu einem weiteren negativen Faktor für
die Bienen werden. Unser Honig ist ein Premiumprodukt und wird gerade
von den gesundheitsbewussten Kunden geschätzt, die Gentechnik in
Lebensmitteln vehement ablehnen. Mit geschwächten Bienen und
verunsicherten Kunden gibt es keine Zukunft für Berufsimker in
Deutschland", sagte DBIB-Vorstandsmitglied Walter Haefeker.

Noch vor der Sommerpause will das Kabinett das neue
Gentechnikgesetz verabschieden. Es sieht vor, dass künftig die Lage
von Gen-Äckern nicht mehr genau angegeben werden muss. Somit wissen
auch die zuständigen Behörden, Naturschützer und Imker vor Ort nicht
mehr, wo der Gen-Mais steht. Darüber hinaus fehlt ein Konzept, um
ökologische Risiken beim Genpflanzenanbau und in der
Genpflanzenforschung zu erkennen. Weder Abstandsregelungen zu
Schutzgebieten noch ein Anbauverbot in Schutzgebieten selbst werden
festgeschrieben.

"Der Schutz der Imker vor Kontaminationen bleibt in dem
Gesetzentwurf unberücksichtigt. Da Bienen kilometerweit fliegen,
greifen die bestehenden Vorschläge zur Koexistenz von herkömmlich
wirtschaftenden Bauern und Gen-Bauern nicht. Mit dem Gesetz wird der
schleichenden Verunreinigung von Saatgut, Natur und Landschaft Tür
und Tor geöffnet", so die Verbände.

Im Internet zu finden unter www.nabu.de und www.berufsimker.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6347
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen:
Dr. Steffi Ober, NABU-Gentechnikexpertin, Tel. 030-284984-25, mobil
0177-3027718.
Walter Haefeker, Vorstandsmitglied Deutscher Berufs- und
Erwerbsimkerbund, mobil 0173-6287312.


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