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Wirtschaftsweiser Wolfgang Franz im "ZDF-Mittagsmagazin": "Mindestlohn kostet Beschäftigung"

Geschrieben am 18-06-2007

Mainz (ots) - Wirtschaftsforscher Professor Wolfgang Franz hat
sich im "ZDF-Mittagsmagazin" gegen die Einführung eines Mindestlohns
in Deutschland ausgesprochen: "Ich kann der Bundesregierung nur
dringend empfehlen: Hände weg vom Mindestlohn", sagte der Professor
für Volkswirtschaft der Universität Mannheim, der auch Mitglied des
Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung der Bundesregierung ist.

In der Sendung am Montag, 18. Juni 2007, sagte er weiter: "Ein
Mindestlohn - gleich welcher Art - kostet Beschäftigung, weil es eine
einfache Regel gibt: Die Arbeitskosten dürfen auf einem Arbeitsplatz
nicht höher sein als die Wertschöpfung, die dort erwirtschaftet
wird." Wenn die Arbeitskosten stiegen, koste das Arbeitsplätze. Zudem
würde die Regelung dann auf immer mehr Branchen ausgeweitet. Das
koste ebenfalls Beschäftigung. "Das können wir uns nicht leisten",
sagte Franz. Überdies werde der ursprüngliche Zweck mit dem
Mindestlohn gar nicht erreicht. Denn wenn für eine Branche ein
Mindestlohn gelte, würden die Anforderungen für den Einzelnen erhöht.

Franz forderte: "Wir müssen eines auseinanderhalten: Zum einen die
sogenannte Mindesteinkommenssicherung, zum anderen den Mindestlohn."
Er befürworte eine Mindesteinkommenssicherung. Dabei müsse mit Hilfe
des Arbeitslosengeldes der Verdienst in einigen Sektoren aufgestockt
werden, wenn die Löhne zum Lebensunterhalt nicht ausreichten. "Aber
das darf man nicht mit einem Mindestlohn machen, sondern mit
Zuzahlungen seitens des Arbeitslosengeldes II", sagte Franz.

Der Wirtschaftsforscher warnte vor Vergleichen mit anderen
Ländern, die einen Mindestlohn eingeführt hätten. Dort seien die
Voraussetzungen andere als in Deutschland. In England etwa seien nur
ein Prozent aller Beschäftigten von einem Mindestlohn betroffen, in
Deutschland jedoch, wenn man den von den Gewerkschaften geforderten
Mindestlohn von 7,50 Euro zu Grunde lege, fast elf Prozent aller
Erwerbstätigen. In Frankreich beispielsweise gebe es einen
Mindestlohn, der vor einigen Jahren erhöht worden sei. "Daraufhin ist
die Arbeitslosigkeit gering qualifizierter Jugendlicher sehr stark
angestiegen. Weil die Arbeitskosten jetzt höher waren als die
Wertschöpfung, die diese Jugendlichen in Frankreich erbracht haben",
sagte Franz.

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7840
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121


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