(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: FDP-Parteitag in Stuttgart Die Westerwelle-Partei

Geschrieben am 15-06-2007

Cottbus (ots) - Die FDP ist Guido Westerwelle, nach nur sechs
Jahren unter seiner Führung. Von keiner Partei in Deutschland kann
man sagen, dass sie so sehr von einer Person dominiert wird.
Ausgerechnet die Freigeister.
Westerwelle wurde gestern grandios wiedergewählt, seine krude These,
nach der Deutschland mitten in einem Linksruck steckt, frenetisch
gefeiert. Die FDP hat sich Westerwelle ergeben, weil sie sich auf ihn
als jenen Heilsbringer verständigt hat, der sie 2009 zurückbringen
soll an die Macht. Bis dahin darf Westerwelle. Als Krise herrschte in
Deutschland, machte er auf Spaßpartei mit Guidomobil und Projekt 18.
Jetzt, im Aufschwung, gibt er den Spaßverderber und beschwört den
ökonomischen Niedergang. Die Partei schaut ihm zu wie ein Züchter
seinem jungen Rennpferd, dessen Eskapaden ihn genauso erfreuen wie
jedes Zeichen der langsamen Reifung. Westerwelle hat ein Team um sich
geschart, Koch-Mehrin, Niebel, Pinkwart, Homburger, Pieper, das ihm
ähnelt. Die Partei wirkt an der Spitze wie ein Start-Up-Unternehmen.
Flott, eloquent, aber auch kulturell recht eindimensional. Typen wie
Brüderle, Querdenker wie Baum, Traditionalisten wie Solms oder
Gerhardt spielen nur noch Nebenrollen.
Auch inhaltlich hat die FDP an Vielfalt eingebüßt. Immer mehr trimmt
Westerwelle sie in Richtung radikaler Reformen. Immer stärker bindet
er die Partei an die Perspektive einer Koalition mit der Union, denn
mit den Grünen wird sein Programm nicht gehen, in einer
Ampelkoalition zusammen mit der SPD erst recht nicht. Westerwelle hat
diese Alternative zur Großen Koalition schon 2005 verhindert und wird
sie auch 2009 verhindern. Westerwelle beklagt einen Linksruck der
CDU, er macht die Alt-68er für die Mängel in Deutschland
verantwortlich, er glaubt allen Ernstes, die FDP repräsentiere als
einzige die Mitte des Landes, und er ist überzeugt, dass es beim
nächsten Mal für CDU und FDP reicht, dass also eine Mehrheit der
Deutschen seine radikalen Reformen will. Westerwelle ist auf dem
Zenit seiner Macht. Der eine oder andere in seiner Partei sollte ihn
darauf aufmerksam machen, dass Höhenluft dünn ist und leicht zu
Halluzinationen führen kann.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

76551

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Grüne Abweichler Düsseldorf (ots) - Von Gerhard Voogt Am Donnerstag hat er noch für seine Fraktion im Landtag gesprochen, heute, beim Parteitag der Grünen in Bochum, wollte Rüdiger Sagel für den Länderrat kandidieren. Schnee von gestern. Sagel ist gestern aus der Partei ausgetreten. Ein Coup, der selbst seine Vertrauten überrascht hat. Sagel ist seinem "Sponti"-Ruf mal wieder gerecht geworden. Das Echo auf den Schritt ist zweigeteilt. Mancher Realo ist froh, einen unbequemen Querdenker loszuwerden. Andere fürchten, dass der Abgang des Abweichlers mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Junge Frauen verlassen die Region Ruf-Busse reichen nicht Cottbus (ots) - Die Studie Not am Mann des Berlin-Instituts hat dem Thema Abwanderung in den neuen Ländern ein neues Kapitel hinzugefügt: Es sind vor allem junge Frauen mit Abitur, die gen Westen ziehen, um dort nicht nur eine Arbeit, sondern auch einen Lebenspartner zu finden. Zurück bleiben sozial unattraktive Männer mit wenig Bildung, wenig Einkommen und wenig Ehrgeiz. Die verdienstvolle Studie fächert die Ursachen für die Abwanderung auf. Ebenso vielfältig sind die Wege, die beschritten werden müssen, um die Regionen aus der Krise mehr...

  • Rheinische Post: Urteil ohne Hysterie Düsseldorf (ots) - Von Stefan Reker Es ehrt einen Rechtsstaat, dass auch in einem Strafprozess, an dem Politik und Öffentlichkeit heftigen Anteil nehmen, am Ende nur die beweisbaren Fakten zählen und im Zweifel zu Gunsten der Angeklagten geurteilt wird. Das mag die Frustration darüber dämpfen, dass eine Gewalttat wie der lebensgefährliche Angriff auf den Deutsch-Äthiopier Ermyas Mulugeta in Potsdam ungeklärt bleibt. In dem Verfahren haben sich viele nicht mit Ruhm bekleckert. Bei Polizei und Staatsanwälten gab es etliche Fehler, schon mehr...

  • Rheinische Post: Immer mehr Bundeswehr-Soldaten steigen aus: Fast 40 Prozent mehr Verweigerer aus der Truppe Düsseldorf (ots) - Die Zahl der Bundeswehr-Soldaten, die aus der Truppe heraus Anträge auf Kriegsdienstverweigerung stellen, ist dramatisch angestiegen. Die Zahl habe im vergangenen Jahr um fast 40 Prozent zugenommen, berichtet die "Rheinische Post" (Samstagausgabe) unter Berufung auf eine Statistik des Bundesverteidigungsministeriums. Sie stieg auf insgesamt 2269 Fälle im Jahr 2006, gegenüber 1639 Fällen im Vorjahr. Die allermeisten Spät-Verweigerer waren Wehrpflichtige (2203), aber auch 65 Zeitsoldaten und ein Berufssoldat gehörten mehr...

  • Rheinische Post: SPD: "Höhere Erbschaftsteuer für Millionenvillen" Düsseldorf (ots) - Der SPD-Finanzpolitiker und designierte Obmann seiner Partei in der Bund-Länder-Kommission zur Erbschaftsteuerreform, Florian Pronold, hat höhere Erbschaftsteuern für vermögende Erben in Aussicht gestellt. "Was heute erbschaftsteuerfrei ist, wird es voraussichtlich bleiben. Wenn es sich aber um eine Millionenvilla handelt, kann es sein, dass höhere Erbschaftsteuern fällig werden", sagte Pronold der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Der Bundestagsabgeordnete weiter: "Für die breite Bevölkerung ändert sich bei der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht