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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zur Lage im Nahen Osten

Geschrieben am 15-06-2007

Mainz (ots) - Es ist in der offenbar endlosen Tragödie der
Palästinenser ein weiterer Akt, der nun zum Schrecken der übrigen
Welt über die Bühne des Nahen Ostens geht. Das komme davon, wenn man
zwei Brüder in einen engen Käfig sperre, meinte dazu ein Sprecher der
radikal-islamischen Hamas vor laufender Kamera. Tatsächlich sind es
nicht nur Brüder, sondern erklärtermaßen auch Terroristen, die sich
da gegenseitig nach dem Leben trachten. Für die rund 1,5 Millionen
Menschen in Gaza und mit wahrscheinlich nur kurzer Verzögerung auch
für die Palästinenser im West-Jordanland ist das der bittere
Höhepunkt einer kaum jemals für möglich gehaltenen Entwicklung. Wie
soll zwischen Israel und seinen Nachbarn noch Frieden entstehen, wenn
diese sich derart vehement streiten? Schließlich stehen auch im
Libanon die Zeichen längst auf Sturm. Alle Versuche, mit
diplomatischem Geschick die Situation in Gaza zu retten, sind
augenscheinlich gescheitert. Schuld sind hauptsächlich jene externen
Kräfte, die nach dem altbewährten Motto verfahren "Der Feind meines
Feindes ist mein Freund!". Ursprung des aktuellen Übels war der
unerwartete Wahlsieg der bis dahin völlig unterschätzten Hamas bei
den Parlamentswahlen Anfang 2006. Die daraus hervorgegangene
Regierung musste sich mit einem Präsidenten der Fatah arrangieren,
was jedoch beiden nie gelang: Die Gier nach Macht verstellte konstant
den Blick auf die Realitäten. Von außen wurde derweil nach besten
Kräften aufmunitioniert. Und wie die Verbindungen der Fatah bis nach
USA reichen, erstrecken sich die der nun siegreichen Hamas mindestens
bis in den Iran. Zum Ausgang des Ringens beider sind jetzt aber erst
einmal alle Fragen beantwortet. Bange Blicke richten sich auf das
West-Jordanland und natürlich auf Israel selbst, das vor allem aus
dem Gaza-Streifen nahezu ununterbrochen attackiert wird. Wenigstens
die Regierung in Jerusalem sollte aber die Nerven bewahren. Ob das
gelingt?  An Kriegern hat es in Nahost nie gefehlt.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65597
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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