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SPD-Politiker Lauterbach im stern: Linkspartei kann für SPD koalitionsfähig werden Utl. "SPD und Linkspartei verbindet das gleiche noble Ziel"

Geschrieben am 13-06-2007

Hamburg (ots) - Als erster prominenter SPD-Politiker hat der
Gesundheitsexperte Karl Lauterbach Koalitionen mit der Linkspartei im
Bund und in westlichen Landesregierungen für möglich erklärt. Wenn
sie sich politisch bewege, "könnte die Linkspartei koalitionsfähig
werden", sagte Lauterbach in einem Interview des Hamburger Magazins
stern. "Natürlich" strebe die SPD eine linke Mehrheit im Bund an.
Dafür müsse die Linkspartei allerdings Auslandseinsätze der
Bundeswehr zulassen und "akzeptieren, dass nicht alles an den
Hartz-Gesetzen falsch ist".

Für 2009 schloss der SPD-Politiker eine rot-rote Koalition auf
Bundesebene jedoch aus. "Schon der Gedanke daran ist
selbstmörderisch. Die Konservativen würden uns im Wahlkampf
vorführen." Auf die Landtagswahlen in Hessen, Niedersachsen und
Hamburg Anfang 2008 angesprochen, sagte Lauterbach aber: "Ich hielte
es für falsch, kategorisch zu sagen, es werden keine Gespräche
geführt. Auch im Westen sollten Koalitionen von Fall zu Fall geprüft
werden."

Wenige Tage vor dem Gründungsparteitag der Linkspartei am
kommenden Wochenende appellierte Lauterbach an die SPD, den Dialog
mit der Linken zu suchen. "Ich hielte es, scherzhaft ausgedrückt, für
verrückt, wenn wir in Afghanistan mit den gemäßigten Taliban ins
Gespräch kommen würden, aber in Deutschland nicht mit der Linkspartei
reden", sagte er dem stern. SPD und Linkspartei verbinde "das gleiche
noble Ziel: ein gerechter Staat." Momentan stabilisiere die SPD die
Linke durch Schweigen. "Und sie erlaubt der Union eine Politik für
Privilegierte, die, indem man sie in Teilen mit trägt, den Eindruck
hinterlässt, als ob es Herzblut der SPD wäre."

Ziel der SPD müsse es sein, so Lauterbach, die Linkspartei zu
spalten. "Wenn die SPD ernsthaft den Abbau des Zwei-Klassen-Staates
und die Auseinandersetzung mit den Privilegierten wagen würde, würde
das viele begeistern, die sich jetzt frustriert der Linken zugewandt
haben", sagte er. Am Ende müsse die SPD die Linkspartei "aufnehmen".
Die Linke habe "ein politisches Vakuum gefüllt, das die SPD
hinterlassen hat". Dieses Vakuum müsse die SPD selbst wieder füllen,
ohne in der Mitte Wähler zu verlieren.

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung
frei.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6329
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
(Achtung Redaktionen: Das Interview steht Ihnen auf Wunsch im
Wortlaut zur Verfügung. stern-Nachrichtenredaktion, Tel:
040/3703-3555)


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