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Mehr Kinder durch mehr Flexibilität? - Arbeitsmarktpolitik und Geburtenrate: Ein Vergleich zwischen Dänemark, Deutschland, Großbritannien und Österreich.

Geschrieben am 11-06-2007

Berlin (ots) - Die neue berlinpolis-Studie untersucht, ob und wie
eine Steigerung der Flexibilität bei Neueinstellungen und
Entlassungen am Arbeitsmarkt die Entwicklung der Geburtenrate positiv
beeinflussen kann. Das überraschende Ergebnis: eine Flexibilisierung
des Kündigungsschutzes wirkt sich nicht zwangsläufig negativ auf die
Geburtenrate aus. Sie ermöglicht vielmehr eine neue Dynamik des
Arbeitmarktes und fördert die Entscheidung für ein Kind, insbesondere
bei hochqualifizierten Frauen.

Deutschland hat mit durchschnittlich 1,34 Kindern pro Frau eine
der geringsten Geburtenraten weltweit. Die Entscheidung für Kinder
ist in hohem Maße abhängig von der ökonomischen Situation der
zukünftigen Eltern. Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und
Kinderlosigkeit bedürfen folglich einer gemeinsamen Lösung. Eine
Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, insbesondere des
Kündigungsschutzes, wirkt sich unter Umständen positiv auf die
Geburtenrate aus.

Kritiker warnen häufig vor den negativen Auswirkungen einer
Flexibilisierung des Arbeitsmarktes auf die Geburtenrate. Vertreter
der Gewerkschaften, SPD, Linke/PDS und ihnen nahe stehenden
Stiftungen haben die Besorgnis geäußert, dass "ohne berufliche
Perspektive ... der Wunsch nach Kindern und Familie auf der Strecke"
bleibe (DGB Bundesvorstand). "Wer Angst um seinen Arbeitsplatz hat,
kauft kein neues Auto, baut kein Haus - und verschiebt vielleicht
sogar die Familiengründung auf später" (Florian Pronold, MdB, SPD).
Der CDU Sozialpolitiker Karl-Josef Laumann sagte jüngst: "Wie soll
man sich denn für Kinder entscheiden, wenn man kein unbefristetes
Arbeitsverhältnis hat?"

Vergleich mit Dänemark, England und Österreich

Der Vergleich mit Dänemark, Großbritannien und Österreich zeigt,
dass eine Flexibilisierung im Arbeitsrecht keine negativen
Auswirkungen auf die Geburtenrate hat. Eine hohe
Arbeitsmarktsintegration bedeutet für Familien ausreichend
Sicherheit, um sich für ein Kind zu entscheiden, besonders in
Kombination mit staatlichen Sicherungssystemen. Vorbildhaft ist hier
Dänemark. Der Schlüssel zu Flexicurity - der Verbindung von
Sicherheit und Flexibilität - ist ein dynamischer Arbeitsmarkt mit
hohen Ausgleichszahlungen im Falle von Arbeitsunterbrechung.

In Deutschland wirkt sich eine hohe Arbeitsmarktintegration für
Frauen familienpolitisch negativ aus. Geschlechtspezifische
Unterschiede sind groß, besonders bei hoch qualifizierten Frauen, die
oft zwischen Karriere und Familie wählen müssen. "Der deutsche
Arbeitsmarkt wirkt auf junge Menschen, die beides - Kinder und Beruf
wollen - abschreckend", fasst Dr. Daniel Dettling, der Leiter des
think tanks, die Studie zusammen. "Steuersystem und
Ehegattensplitting bestrafen junge Mütter, die wieder in den Beruf
zurück kehren wollen".

Die ausführliche Studie finden Sie unter www.berlinpolis.de

Originaltext: berlinpolis e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62694
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62694.rss2

Pressekontakt:
Dr. Daniel Dettling
berlinpolis e. V.
Tel.: 030/44 04 78 05
daniel.dettling@berlinpolis.de
www.berlinpolis.de


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