(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Kirchentag in Köln

Geschrieben am 29-05-2007

Bielefeld (ots) - Das Motto stellt einen hohen Anspruch, der Ort
ist eine Herausforderung zum Dialog mit Katholiken wie Muslimen:
Lebendig, kräftig und schärfer - drei Adjektive und ein zum Hai
aufgepeppter Fisch als Symbol der Christen stehen für den 31.
Evangelischen Kirchentag kommende Woche in Köln. Knapp die Hälfte in
der Millionenstadt ist katholisch getauft, 100000 bekennen sich zum
muslimischen Glauben. Aber auch die heute 178000 evangelischen
Christen haben die rheinische Metropole seit Napoleon nicht nur beim
Dombau mitgestaltet.
Kein Wunder, dass die Kathedrale ebenso selbstverständlich Schauplatz
des Protestantentreffens ist wie die Anwesenheit aller großen
muslimischen Verbände. Dort, wo der Weltjugendtag mit dem deutschen
Papst in einer Synagoge begann, wird vom 6. bis 10. Juni in zahllosen
Gottesdiensten, Bibelarbeiten, auf Podien und Märkten der christliche
Glaube in der Tradition Martin Luthers neu justiert und vorgelebt.
Die Auseinandersetzung zwischen den Religionen und - als zweiter
Schwerpunkt - die von vielen als Bedrohung empfundene Globalisierung
werden im Blickpunkt des Treffens stehen.
Im Schatten von Heiligendamm und zugleich als Antipode zum G8-Gipfel
an der Ostsee dürfte das Massenereignis in den Medien diesmal nur an
zweiter Stelle rangieren. Das muss nicht von Nachteil sein, solange
man die bessere Botschaft hat.
Wichtiger: Fragen der Gerechtigkeit und Menschenwürde sind
grundsätzlich besser bei den Vertretern der Nächstenliebe aufgehoben
als bei den mächtigsten Staatsmännern dieser Welt. Zwar können Bush,
Blair, Sarkozy, Merkel und Putin tagespolitisch mehr erreichen, aber
den Maßstab gerechten Handelns hat Christus seinen Jüngern gegeben.
Deren Nachfolger sagen, was gut ist.
Nebenbei: Der termingerecht aufkeimende (katholische)
Abendmahlsstreit kann nicht bei dem evangelischen Laientreffen gelöst
werden. Das von der großen Mehrheit aller Christen kaum
nachvollziehbare Abendmahlsverbot für Katholiken lenkt das Interesse
allenfalls von den wirklich wichtigen Botschaften ab.
»Ist die schärfere Religion die bessere«, das wird wie das
zweischneidige Schwert aus dem Brief an die Hebräer über einer
zentralen Diskussion stehen. Das Wortgeklingel könnte zu viel
versprechen. Glaubensfragen rühren selbst unter Christen ans
Fundamentale. Enttäuschungen nicht ausgeschlossen. So birgt die
jüngst präzisierte, sagen wir ruhig »nachgeschärfte« Abgrenzung der
Evangelischen Kirche gegenüber dem muslimischen Glaubensanspruch
»Klarheit und gute Nachbarschaft« Feuer in sich. Derzeit herrscht
Funkstille zwischen EKD und islamischen Verbänden.
Ratsvorsitzender Bischof Wolfgang Huber und Zentralratschef Ayyub
Axel Köhler wollen nun ausgerechnet in Köln auf offener Bühne das
eingerissene Tischtuch nähen. Kaum möglich, dennoch ist ihnen Erfolg
zu wünschen, denn der gottgefällige Mensch ist mehr als jeder andere
zum Guten und zur Versöhnung befähigt.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=66306
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

73180

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Tätigkeit von Entwicklungshelfern wird gefährlicher Zurück zu den Wurzeln Cottbus (ots) - Wer in Krisengebieten wie dem Kongo oder Afghanistan tätig ist, muss mit Gefahren für Leib und Leben rechnen. Das gilt für Bundeswehrsoldaten genauso wie für deutsche Entwicklungshelfer, wie die gestrige Entführung ausländischer Finanzexperten im Irak einmal mehr zeigt. Während allerdings Militär seit jeher ein klassisches Ziel von Angreifern jeglicher Art ist, waren Ärzte, Landwirte oder Straßenbauer bisher weitgehend sicher. Dass sich dies in den Jahren nach dem Ende des Kalten Krieges änderte, hat mit der Vielzahl mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Korruptionsskandal im Freistaat Dichter Nebel über Sachsen Cottbus (ots) - Über Sachsen haben sich dunkle Wolken zusammengezogen. Massive Vorwürfe über Korruption, Amtsmissbrauch und schwere Straftaten ranghoher Beamter drohen das bundesweit gute Ansehen des ostdeutschen "Musterländles" zu beschädigen. Die Zeiten des "Gründerbooms" Anfang der 90er-Jahre haben im "wilden Osten" auch Straftaten mit sich gebracht, die jetzt teilweise wieder hochkochen. Auch Staatsdiener waren und sind dabei freilich nicht gefeit vor Fehltritten. Der Verfassungsschutz, der in Sachsen nur zeitweise gegen die Organisierte mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Ostsee-zeitung (Rostock) zu Irak/Geiselnahme (korrigierte Fassung) Rostock (ots) - Wenn im umkämpften Irak wirtschaftlich auch wenig läuft das Geschäft mit Geiseln jedenfalls floriert.Ein perverses Geschäft mit der Angst, welches das Leben Unschuldiger gnadenlos zum erpresserischen Faustpfand nimmt. Dies belegt auch die jüngste Entführung von fünf Briten. Die Regierung in London wird kaum eine Alternative zur stillschweigenden Lösegeldzahlung haben. Auch, wenn sie dies wie die Bundesregierung weiland in den Fällen Osthoff oder Nitzschke/Bräunlich öffentlich nie zugeben wird und, wegen der Nachahmer, mehr...

  • Rheinische Post: Unterhalt für Kinder Düsseldorf (ots) - von Margarete van Ackeren Wenn Familien auseinanderbrechen und die große Liebe plötzlich als große Täuschung erscheint, kann der Gesetzgeber per Unterhaltsrecht allenfalls finanzielle Schadensbegrenzung betreiben. Meist geht es nur um faire Verteilung des Mangels. Wenn die Führung der Union in der Debatte um den Betreuungsunterhalt die Bedeutung der Ehe hervorhebt, ist dies mehr als eine verfassungsrechtliche Formalie: Es geht um eine Säule der Gesellschaft, die nicht mit Beziehungen gleichzusetzen ist, in denen die mehr...

  • BSZ: Braunschweiger Zeitung zu Hans-Jürgen Uhl, Verletzte Demokratie Braunschweig (ots) - Der SPD-Politiker Hans-Jürgen Uhl hinterlässt mit seinem Rücktritt von gestern ein Trümmerfeld: Spät, viel zu spät, hat der ehemalige Bundestagsabgeordnete, der als früherer Geschäftsführer des VW-Gesamtbetriebsrats tief im Sumpf der VW-Affäre versunken ist, dem immensen Druck nachgegeben, der auf ihm lastete. Uhl war derjenige, der diesen Druck aufgebaut hat: Er hat betrogen, er hat Freunde und Medien belogen, er hat bis zum Schluss versucht, die Fassade des zu Unrecht belangten und angeklagten Politikers aufrechtzuerhalten. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht