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Deutsche Welthungerhilfe: Strategiewechsel in Afghanistan

Geschrieben am 21-05-2007

Bonn (ots) - 21. Mai 2007. Die Deutsche Welthungerhilfe hat sich
zu einem Strategiewechsel ihrer Projektarbeit in Afghanistan
entschlossen. Der Vorstand der Hilfsorganisation fasste am Wochenende
einen entsprechenden Entschluss. Demnach wird bis Oktober 2007 ein
Konzept erarbeitet, das die Unabhängigkeit und Neutralität der
entwicklungspolitischen Arbeit gewährleistet.

"Der Zentralstaat ist in den ländlichen Regionen nicht präsent",
erläutert Hans-Joachim Preuß, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
"Der Grund sind starke regionale Herrscher, mangelnde technische und
administrative Kapazitäten afghanischer Institutionen sowie die weit
verbreitete Korruption." Dies führe dazu, dass
Nichtregierungsorganisationen zunehmend mit Aufgaben betraut werden,
die in die Verantwortung des Zentralstaats fallen. Die Ergebnisse
würden von der afghanischen Regierung als ihre Errungenschaft
dargestellt. Preuß: "Dies bringt die Nichtregierungsorganisationen
ins Fadenkreuz regierungsfeindlicher Gruppen."

Ein weiteres Element der neuen Strategie werde die Kooperation mit
lokalen Strukturen sein, wobei den örtlichen Machtverhältnissen
Rechnung getragen werde. "Diese Vorgehensweise hat sich in anderen
Krisenregionen wie Kongo oder Sudan bewährt", so Preuß. Dazu gehört
außerdem die Orientierung der Hilfsmaßnahmen an den Prioritäten der
Bevölkerung und weniger an den von der Zentralregierung definierten
Schwerpunkten. Schließlich müsse die Abgrenzung zu internationalen
militärischen Einheiten noch klarer sein, insbesondere dort, wo sie
sich am Wiederaufbau beteiligen.

Zum Fortgang der Projektaktivitäten wurde beschlossen: Die
derzeitigen Maßnahmen werden zum Abschluss gebracht. Bis Oktober 2007
werden alle Aktivitäten auf das notwendige Maß reduziert, Neu- und
Anschlussvorhaben werden nicht aufgenommen.

Die Deutsche Welthungerhilfe ist seit 1980 ohne Unterbrechung in
Afghanistan tätig. Zunächst wurden afghanische Flüchtlinge an der
Grenze zu Pakistan versorgt, seit 1992 gibt es ein Rahmenabkommen mit
der Regierung. Seit 1980 wurden ca. 100 Projekte im Volumen von 75
Mio. Euro durchgeführt. Schwerpunkte der Arbeit liegen im Norden und
Osten. Die Organisation hat sich auf die ländliche Infrastruktur wie
Trinkwasserversorgung, Bewässerungssysteme, Ernährungssicherung sowie
Umwelt und Erosionsschutz konzentriert. Außerdem führt sie Projekte
zur kommunalen Dorfentwicklung sowie zur Schaffung von alternativen
Einkommensmöglichkeiten für Opiumbauern durch.

Der vollständige Text der Entscheidung unter
www.welthungerhilfe.de

Originaltext: Deutsche Welthungerhilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6596
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6596.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
Marion Aberle, Pressesprecherin
Tel: (02 28) 22 88 - 114
Mobil: (0172) 25 25 962
Doris Theisen, Assistentin der Pressestelle
Tel: (02 28) 2288 - 128
Fax: (02 28) 2288 - 333
Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) e. V.
Friedrich-Ebert-Straße 1
D-53173 Bonn
Tel: (02 28) 2288 - 0
presse@welthungerhilfe.de


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