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Lausitzer Rundschau: Rücktritt von Weltbank-Chef Wolfowitz Ein Lehrstück

Geschrieben am 18-05-2007

Cottbus (ots) - Es sagt einiges aus über die zunehmende Isolierung
der Bush-Regierung, dass der Weltbank-Chef Paul Wolfowitz trotz der
Treueschwüre des Präsidenten jetzt den Hut nehmen muss. Denn der Mann
ist nicht allein, noch nicht einmal in erster Linie über seine
frivolen Gehaltserhöhungen für die Lebensgefährtin gestolpert. Er hat
in den wenigen Monaten bei der Bank all die Fehler wiederholt, die
auch all die anderen außenpolitischen Dummheiten der derzeitigen
US-Regierung charakterisieren: eine fast schon unerträgliche Mischung
aus Misstrauen und Überheblichkeit. Da half dem einstigen
Stellvertreter des geschassten Pentagon-Chefs Rumsfeld die durchaus
glaubwürdige Profilierung als Helfer Afrikas dann wenig.
Innenpolitisch zeichnet sich in den USA übrigens ein ähnlicher
Vorgang ab. Der Justizminister und Bush-Vertraute Gonzales kämpft
verzweifelt und mit immer weniger Rückhalt in der Partei des
Präsidenten gegen die Amtsenthebung an.
Es macht allerdings auch nachdenklich, warum jetzt plötzlich in den
feinen Banker-Kreisen mit dem Abgang von Wolfowitz schnell und
effektiv vorexerziert wird, was anderswo schon längst fällig gewesen
wäre. Denn die Weltbank ist ja nicht die einzige internationale
Organisation, die unter der Bevormundung Washingtons leidet und ihren
Ruf zu verlieren droht.
Die Konsequenzen des einseitigen, allzu oft rücksichtslosen Vorgehens
der USA in Afghanistan beispielsweise gefährden dort die
Anstrengungen aller Nato-Staaten. Darüber herrscht unter den
Verbündeten auch Einigkeit. Auch wenn dies nicht immer so einfach ist
wie im Fall Wolfowitz - die kritische Distanz zu dem immer einsameren
Mann im Weißen Haus muss öfter zu Konsequenzen führen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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