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Allg. Zeitung Mainz: Kein Feilschen Peter Königsberger zu Merkel und Putin

Geschrieben am 18-05-2007

Mainz (ots) - Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger kitzelt es Angela
Merkel offenbar stets zur rechten Zeit in der Nase, wenn Wladimir
Putin etwas versucht, was mit Anstand nichts zu tun hat. Dann wird
die Kanzlerin laut und deutlich. Das hat Russlands Präsident in den
vergangenen Tagen ordentlich zu spüren bekommen. Da auch er dafür
bekannt ist, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, dürfte der
deutsch-russische Gipfel mit einem reinigenden Gewitter überzogen
worden sein. Da half es auch nicht, dass man am Abend zuvor gemütlich
auf der Wolga spazieren gefahren war. Ex-KGB-Mann Putin verhält sich
nach wie vor so, als ob die Staaten westlich von Russland noch immer
Satelliten Moskaus wären. Die aber haben sich längst unter die
Fittiche Westeuropas begeben und lassen sich nichts mehr gefallen.
Das ist für einen, der als Geheimdienstoffizier gewohnt war, sich mit
der vollen Macht des Kremls in deutsche, polnische oder estnische
Angelegenheiten zu mischen, sicher schmerzlich. Zu ändern ist es
nicht mehr, das dürfte Angela Merkel ihm sehr deutlich gesagt haben.
Sie, die das sowjetische Terrorsystem hautnah miterlebt und erlitten
hat, reagiert auf Putins Drohungen mit großer Entschlossenheit:
Wahrung der Menschenrechte, Versammlungsfreiheit und offener Handel
sind für deutsche Politiker unveräußerbare Grundrechte, über die
nicht gefeilscht werden kann. Im Grunde weiß das Putin genau,
weswegen sich die Frage stellt, warum er sich trotzdem mit der
amtierenden EU-Ratspräsidentin anlegt. Die Antwort heißt Schwäche.
Putin markiert den starken Kerl, obwohl er genau weiß, dass Europa
nicht Russland, sondern Russland Europa braucht. Wer aber Partner
sein will, muss sich auch so benehmen. Da wird die Kanzlerin auf der
Wolga garantiert unmissverständlich gewesen sein. Dass der Ausflug in
Putins Reich ohne greifbare Ergebnisse geblieben ist, wie gestern
berichtet wurde, stimmt indes nicht ganz. Russlands Präsident weiß
jetzt, dass sein Schmusekurs bei Deutschlands Kanzlerin nicht
ankommt. Gut so, Frau Merkel!

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65597
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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