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Allg. Zeitung Mainz: Frankreichs frischer Wind Klaus Beck zu Sarkozys Amtsantritt

Geschrieben am 16-05-2007

Mainz (ots) - Chirac, der Gemütliche, war gestern. Jetzt ist
Sarkozy, der Agile, dran. In Frankreich soll ein anderer Wind wehen,
hat der neue Staatspräsident schon während seines Wahlkampfs
verkündet. Und am Tag seiner Amtsübernahme hatten viele Beobachter in
der französischen Hauptstadt bereits das Gefühl, dass sich
tatsächlich mit dem neuen Mann auch Stil und Atmosphäre schon
verändert haben. Sarkozy, einem modernen Napoleon schon durch sein
Erscheinungsbild nicht unähnlich, strotzt vor Tatendrang. Nach
Frankreich, dem er einen "ökonomischen Patriotismus" verpassen will,
was immer das heißt, ist Europa sein Ziel. Dass er dabei nicht ohne
einen Partner wie Deutschland voranreiten will, zeigt sich schon
darin, dass er die Tradition fortschreibt, seinen ersten
Antrittsbesuch außerhalb Frankreichs in der Bundeshauptstadt zu
absolvieren. Seine demonstrative Verbeugung vor Widerstandskämpfern,
die 1944 bei Paris von Wehrmachtsoldaten erschossen worden waren,
setzt ein Zeichen auch an Berlin, wo sich allen voran Bundeskanzlerin
Merkel umstellen muss, weil es statt erwärmender Handküsse beim Menü
künftig eher mal kalte Schulter oder scharfe Zunge geben wird. Dem
gemeinsamen politischen Erfolg muss das jedoch nicht abträglich sein.
Und wenn beide gut beraten sind, beziehen sie von Beginn an auch
Polen zumindest informell in ihre Rendezvous mit ein. Schon in zwei
Wochen wird Sarkozy dann in Heiligendamm zeigen können, was er drauf
hat, wenn die G8 tagen. Mehr noch wird er in der zweiten Junihälfte
gefordert sein, wenn es beim Brüsseler EU-Gipfel um einen weiteren
Anlauf zu einer Europäischen Verfassung geht. Mit hoher
Wahrscheinlichkeit wird es die zwar nicht geben. Aber das
gegenwärtige Vertragswerk sollte dennoch aktualisiert werden. Sarkozy
hat sich stets klar gegen eine EU-Mitgliedschaft der Türkei
ausgesprochen. So wird es nun spannend sein, ob er dabei bleibt.
Nicht zuletzt die USA, auf die er für einen französischen Präsidenten
erstaunlich klar setzt, werden ihn einschlägig in die Pflicht nehmen.
- An Herausforderungen wird es Sarkozy jedenfalls nicht fehlen.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65597
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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