(Registrieren)

Kein Vertrauen mehr in die gesetzliche Pflegeversicherung / Drei von vier Bundesbürgern würden lieber privat für das Pflegefallrisiko vorsorgen

Geschrieben am 13-05-2007

Köln (ots) - Vor dem Hintergrund der laufenden Beratungen in der
großen Koalition in Berlin über die Pflegeversicherung sprechen die
Bundesbürger der gesetzlichen Pflichtversicherung ein vernichtendes
Urteil aus. Drei von vier berufstätigen Deutschen würden lieber
zusätzliche Beiträge in eine private statt in die gesetzliche
Pflegeversicherung einzahlen. Das ergab eine Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag der Initiative Neue
Soziale Marktwirtschaft. Demnach ziehen 77 Prozent der Bundesbürger
eine eigene, kapitalgedeckte Vorsorge der gesetzlichen
Pflichtversicherung vor. Nur 16 Prozent der Erwerbstätigen sprachen
sich dafür aus, stattdessen höhere Beiträge in die umlagefinanzierte
Pflegeversicherung einzuzahlen. Derzeit wird in der großen Koalition
über eine Anhebung des gesetzlichen Beitrags zur Pflegeversicherung
von 1,7 Prozent des Bruttolohns um 0,4 bis 0,6 Prozentpunkte und eine
Leistungserweiterung für Demenzkranke diskutiert.

Die klare Absage an die gesetzliche Pflegeversicherung wird dabei
in Ostdeutschland (76 Prozent) und Westdeutschland (78) gleichermaßen
geteilt. Allein Geringverdiener mit einem Haushaltsnettoeinkommen
unter 1500 Euro sprachen sich etwas seltener (70 Prozent) für eine
private Vorsorge aus.

Zwei von drei Bundesbürgern wären dabei bereit, bis zu 20 Euro im
Monat für die zusätzliche Absicherung im Alter auszugeben, um so der
Gefahr vorzubeugen, im Alter zum Sozialfall zu werden. Dies ist ein
Beitrag, der in etwa dem Modell der bayerischen Sozialministerin
Christa Stewens (CSU) zur Reform der Pflegeversicherung entspricht.
Der Stewens-Vorschlag sieht eine zusätzliche Prämie von 6 Euro im
Monat vor, der nach und nach auf 20 Euro ansteigt. Gefragt wurden von
forsa 1000 Bundesbürger im Alter von bis zu 50 Jahren. Die
Pflegelücke, also die Differenz zwischen den notwendigen Ausgaben für
die Pflege und den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung,
beläuft sich bereits in diesem Jahr auf 8 Milliarden Euro. Im Jahr
2030 wird sie doppelt so hoch sein, wenn die Pflegeversicherung nicht
rechtzeitig reformiert wird. Das hat Professor Reinhold Schnabel von
der Universität Duisburg-Essen in einer Studie für die Initiative
Neue Soziale Marktwirtschaft errechnet Grund dafür ist die in den
kommenden Jahren drastisch ansteigende Zahl von alten Menschen. Die
Zahl der Pflegebedürftigen wird danach bis zum Jahr 2020 auf 2,7
Millionen (heute: 2,1 Millionen) anwachsen. Im Jahr 2035 werden es
bereits 3,5 Millionen Menschen sein, weil die geburtenstarken
Jahrgänge dann das typische Pflegealter erreichen. Gleichzeitig
schrumpft auf Grund der allgemeinen demografischen Entwicklung aber
die Zahl der Beitragszahler in die gesetzliche Pflegeversicherung.
Reinhold Schnabel: "Die Reform der Pflegeversicherung ist dringend
notwendig. Die Bürger brauchen Planungssicherheit, um genügend Zeit
für die Gestaltung ihrer eigenen Vorsorge zu haben."

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist eine
überparteiliche Reformbewegung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden
für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland. www.insm.de

Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=39474
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_39474.rss2

Pressekontakt:

Christoph Birnbaum, Tel.: (0221) 4981-433, E-Mail: birnbaum@insm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

70296

weitere Artikel:
  • Deutsche Umwelthilfe startet bundesweiten Städtevergleich - Welche Kommunen erfüllen Klimaschutzziel beim Fuhrpark? Berlin (ots) - DUH ruft Städte und Gemeinden zum Kauf sparsamer und klimaschonender Dienst-Pkw auf - Gemeinderäte sollen klimafreundliche Beschaffungsrichtlinie für die kommunale Pkw-Flotte beschließen - Die Kommunen mit dem besten CO2-Wert ihrer Fahrzeugflotte sollen ausgezeichnet werden Mit einem Schreiben an 5.846 Städte und Gemeinden will die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) den Treibhausgas-Ausstoß der kommunalen Fuhrparks vor Ort zum Thema machen und großflächig eine stärkere Orientierung der Pkw-Einkaufs¬politik an den Erfordernissen mehr...

  • Der Tagesspiegel: Wieczorek-Zeul setzt bei Hilfe für arme Länder auf Kanzlerin/ Entwicklungsministerin will Aufstockung ihrer Mittel aus Steuerüberschüssen finanzieren Berlin (ots) - Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) erwartet, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem G8-Gipfel von Heiligendamm für bessere Lebensbedingungen in armen Ländern einsetzt. Die Kanzlerin spüre genau, "welche Verantwortung und auch welche Chancen für Deutschland ein guter Ausgang dieses Gipfels bedeuten", sagte die Ministerin dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Ausgabe vom Montag): "Wir Deutschen werden in Zukunft auch daran gemessen werden, ob sich die Lage der Entwicklungsländer nach mehr...

  • Der Tagesspiegel: Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul fordert vor G8-Gipfel Deeskalation von Sicherheitsbehörden und Demonstranten Berlin (ots) - Vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm hat Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) sowohl Sicherheitsbehörden und Politiker wie auch die Gegen-Demonstranten zu Zurückhaltung aufgerufen. "Deeskalation ist von allen Beteiligten notwendig", sagte die Politiker dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Ausgabe vom Montag). Friedliches zivilgesellschaftliches Engagement dürfe "nicht kriminalisiert werden", warnte sie. Gewalt dürfe aber kein Mittel politischer Auseinandersetzung sein. Auf dem G8-Gipfel gehe es darum, mehr...

  • Der Tagesspiegel: Städtetags-Präsident Ude fordert zweiten "Krippengipfel"/ Städte und Landkreise gegen Stiftungsmodell Berlin (ots) - In der Debatte über die Finanzierung neuer Krippenplätze haben die Kommunen auf ihr Mitspracherecht gepocht. "Wenn es einen nationalen Krippenpakt von Bund, Ländern und Gemeinden geben soll, müssen sich diese Akteure noch einmal zusammensetzen, um über die Finanzierung zu entscheiden", sagte der Präsident des deutschen Städtetages, der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Ausgabe vom Montag). Nach Ansicht Udes gibt es Fortschritte in der Debatte der Koalition über die mehr...

  • "Dame ohne Unterleib" Kurt Beck greift von der Leyens Familienpolitik an und lockt die FDP als Partner für eine Ampelkoalition nach 2009 Hamburg (ots) - Hamburg, 13. Mai 2007: Bei der ZEIT MATINEE in den Hamburger Kammerspielen hat der SPD-Parteivorsitzende Kurt Beck scharfe Kritik an Ursula von der Leyens Familienpolitik geäußert: "Wie Frau von der Leyen mit dem Thema Krippenplätze umgeht, ärgert mich", sagte der SPD-Vorsitzende im Gespräch mit ZEIT-Herausgeber Josef Joffe und ZEIT-Reporterin Susanne Gaschke. Man könne als Politiker "nicht nur den Rahm abschöpfen und sich nicht um die Milch kümmern." Die Maßnahmen der Familienministerin seien durch keinen Unterbau abgestützt, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht