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Wie viel Gift ist im Gen-Mais? / Greenpeace lässt Monsantos Insektenkiller im Labor untersuchen

Geschrieben am 11-05-2007

Berlin (ots) - Greenpeace veröffentlicht heute einen Report, der
zeigt, dass der Giftgehalt des auch in Deutschland kommerziell
angebauten Gen-Mais Mon810 unerwartet hohe Schwankungen aufweist.
Über 600 Blattproben der Gen-Mais-Sorte, die ein Insektengift
produziert, wurden im Jahr 2006 auf Feldern in Deutschland und
Spanien gesammelt und im Labor analysiert. Das überraschende
Ergebnis: Die Pflanzen auf einem Acker zeigen drastische Unterschiede
in der Konzentration des Giftes, auch wenn die Pflanzen nebeneinander
auf einem Acker wuchsen. Außerdem stimmen die von Monsanto
angegebenen Werte stimmen nicht mit den tatsächlich auf dem Acker
produzierten Mengen überein. Nach Ansicht von Greenpeace ist damit
die EU-Zulassung in Frage gestellt.

"Zwischen den Pflanzen konnten Schwankungen im Giftgehalt bis zum
Hundertfachen gemessen werden. Es zeigt sich wieder einmal, wie
unberechenbar diese Technologie in Wahrheit ist, " sagt Christoph
Then, Gentechnikexperte von Greenpeace. Die Ursachen für diese
Effekte sind unbekannt. Möglicherweise reagieren die Pflanzen auf
Umwelteinflüsse, eventuell ist das eingebaute Gen auch nicht stabil.
"Wir mussten feststellen, dass von Monsanto bisher keine
detaillierten Angaben zum Giftgehalt veröffentlicht wurden. Zudem
fehlen Untersuchungen zur Reaktion der Pflanzen auf Umwelteinflüsse,"
so Then. "Der Anbau der Pflanzen sollte unterbunden werden."

Greenpeace hatte den Report bereits am Donnerstag vorab
Abgeordneten des Bundestages und Wissenschaftlern präsentiert. Dabei
wurde deutlich, dass dringend einheitliche Messmethoden zur
Überwachung der Pflanzen definiert werden müssen und dass die
bisherigen Angaben des Herstellers nicht ausreichen, um die
Produktqualität und Sicherheit der Gen-Saaten zu beurteilen.

Die Gen-Mais-Pflanze enthält das Toxin Bt, dass Maiszünsler (eine
Insektenart) abtötet. Bisher gibt es nur eine weitere umfassende
Messung des Bt-Gehaltes von Pflanzen in Deutschland, die im April
2007 veröffentlicht wurde. Dabei stellten Wissenschaftler aus
Rheinland-Pfalz auf Äckern in Bonn und Halle ähnlich wie Greenpeace
hohe Schwankungen und von Monsantos Angaben abweichende Werte fest.
Dabei liegt der durchschnittliche Giftgehalt deutlich unter dem Wert,
der von Monsanto im Rahmen der Zulassung angegeben wurde. Auffällig
ist zudem, dass statistisch signifikante Unterschiede auch zwischen
den verschiedenen Standorten festgestellt wurden. Bedeutung und
Ursache dieser Befunde sind strittig.

Als unverantwortlich bewertet Greenpeace die Ankündigung von
Bundesminister Seehofer und des Bundesamtes für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) den kommerziellen Anbau der Gen-Saaten
im Jahr 2007 nicht zu verbieten. Und das, obwohl laut BVL neue
Risiken für die Umwelt bekannt geworden sind. "Seehofer macht die
Gen-Rolle rückwärts. Er kündigt kurz nach der Aussaat neue Maßnahmen
an und lässt gleichzeitig mitteilen, dass diese für den Anbau 2007
aber nicht gelten sollen. Im Ministerium regiert wohl auch Monsanto
mit," so Then. Greenpeace fordert einen Anbau- und Vermarktungsstopp
für Gen-Mais, sowie eine Offenlegung aller Daten der Firma Monsanto
bezüglich des Giftgehaltes der Maispflanzen.

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen Dr. Christoph Then, Tel.: 0171
8780 832 oder Svenja Koch (Pressestelle), Tel.: 040 30618 345 oder
386. Bilder aus dem Labor und von der Probenahme können wir zur
Verfügung stellen. Internet: www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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