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WAZ: Sieben Jahre tot in der Wohnung Armee der Einsamen - Leitartikel von Ulrich Schilling-Strack

Geschrieben am 10-05-2007

Essen (ots) - Als Sie gestern an der Kasse im Supermarkt warteten,
wer hat da vor Ihnen gestanden? Eine alte Dame, im Einkaufskörbchen
eine Packung Zwieback und ein halbes Pfund Kaffee? Vielleicht kam sie
Ihnen sogar bekannt vor. Viel weiß man allerdings nicht. Kauft aber
dort wohl öfters ein, die alte Dame. Und hält gern den ganzen Laden
auf, wenn sie nach dem Geld sucht. Aber wenn die alte Dame dort nicht
gestanden hätten, hätten Sie sie vermisst?
Wahrscheinlich nicht. Sie ist nämlich unsichtbar, die Armee der
alten Damen und der einsamen Herren. Mitten unter uns leben sie, die
Alten und die Kranken. Sind aber allein und werden nur wahrgenommen,
wenn wieder einmal eins dieser Opfer unter besonders dramatischen
Umständen aus dem Leben scheidet. Etwa sieben Jahre lang tot in der
Wohnung liegt, bevor man es zufällig findet, wie jetzt in Essen
geschehen.
Wer trägt die Verantwortung? Das Amt, die Nachbarn, die
Gesellschaft? Als Antwort erstmal: Sie und ich, wir sollten etwas
tun. Nicht schimpfen, wenn die alte Dame an der Kasse ihr Geld sucht.
Sondern ein Lächeln anbieten. Vielleicht sogar Hilfe.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903
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Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-0
zentralredaktion@waz.de


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