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Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble auf dem WDR Europa Forum: Zuwanderung braucht Steuerung

Geschrieben am 09-05-2007

Berlin (ots) - Für eine sachorientierte und emotionsfreie Debatte
über Zuwanderung hat sich Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble auf
dem 10. WDR Europa Forum in Berlin ausgesprochen. "Wir sind in Europa
auf einem guten Weg, die Dinge rationaler und weniger emotional zu
sehen", sagte Schäuble. Notwendig sei es, die durch die
Globalisierung verursachten Gründe für Wanderungsbewegungen zu
beheben, aber auch illegale Zuwanderung zu bekämpfen. "Und bei der
legalen Migration brauchen wir ganz klar eine Steuerung, die in der
Verantwortung der Mitgliedstaaten bleiben muss", so Schäuble, der
sich damit gegen Zentralisierungstendenzen aussprach. Migration dürfe
zudem nicht von den jeweiligen nationalen Arbeitsmärkten getrennt
gesehen werden. Ansonsten laufe man Gefahr, von den Bürgern nicht
mehr ernst genommen zu werden. "Wer sich für die Befürchtungen der
Menschen nicht interessiert, muss damit rechnen, dass Integration
misslingt und die Radikalisierung zunimmt. Das ist für mich keine
verantwortungsvolle Politik", sagte Schäuble. Entgegen mancher
Vorurteile sei Europa für Zuwanderung offen und keine Festung.

Die frühere Bundestagspräsidentin und jetzige Vorsitzende der
Expertengruppe der EU zur Förderung der Integration ethnischer
Minderheiten, Rita Süssmuth, forderte mehr Raum für
Zuwanderungsthemen in der politischen Diskussion. "Das
Migrationsproblem gehört ebenso auf die europäische Agenda wie
Umwelt- und Wirtschaftsfragen." Über die Einwanderung von Menschen
gebe es nach wie vor grobe Vorurteile, denen man entgegentreten
müsse. "Man darf nicht nur die Bedrohung, sondern muss auch die
Chancen sehen. Wir sind gefordert, eine Win-Win-Situation für
Aufnahmeländer wie Migranten zu schaffen", sagte Süssmuth. Bislang
hätten die europäischen Staaten zu wenig die Chancen betrachtet. "Es
sind ja in der Regel nicht die Ärmsten, sondern die Qualifizierten,
die auswandern, und dieses Humankapital haben wir bislang brach
liegen lassen."

Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7899
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7899.rss2

Pressekontakt:
Uwe-Jens Lindner, WDR Pressestelle, Tel. 0173-5469044


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