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WAZ: Ex-RAF-Täterin als Lehrerin: Kein "Fall Klar" - Leitartikel von Rolf Potthoff

Geschrieben am 01-05-2007

Essen (ots) - Denkt man an die ins Hysterische neigenden
"Berufsverbot"-Zeiten zurück, da "Links-verdächtige" nicht mal Post
austragen durften, ist die Beschäftigung einer verurteilten
RAF-Täterin als Lehrerin zumindest verblüffend. Skandalös wirkt es
gar in der aktuellen, aufgeheizten RAF-Debatte.
Doch man erspare sich, den Fall Albrecht etwa mit dem Fall Klar zu
vergleichen. Klar zeigt weder Reue noch Einsicht. Albrecht hat ihre
Mittäterschaft bereut, sich glaubhaft losgesagt von terroristischen
Zielen, hat die RAF-Verblendung als Irrweg erkannt. Und sie hat für
ihre Taten gebüßt.
Es war fraglos ein Wagnis, das Bremer Behörden seinerzeit mit
Albrecht eingingen. Aber sie folgten Rechtsstaatsprinzipien.
RAF-Mitglieder wurden nicht wegen ihrer Ideologie verurteilt, sondern
wegen ihrer Verbrechen. Und die Chance auf Resozialisierung steht
verurteilten Kriminellen zu.
Apropos Verbrechen: Wer verfolgt und bestraft eigentlich die
Veranwortlichen der Ex-DDR, die RAF-Mitgliedern wie Albrecht damals
Unterschlupf, womöglich auch Waffen besorgten? Dieses Kapitel darf
noch nicht abgeschlossen sein.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-0
zentralredaktion@waz.de


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