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Zementindustrie: Zuversicht auch für 2007 / Branche fordert von Energie- und Klimapolitik mehr Investitionssicherheit

Geschrieben am 26-04-2007

Berlin (ots) - Die deutsche Zementindustrie setzt angesichts der
günstigen konjunkturellen Aussichten auf eine Fortsetzung des
Aufwärtstrends. Nach dem deutlichen Zuwachs in 2006 geht die Branche
für 2007 von einer weiteren Steigerung des Zementverbrauchs in
Deutschland um etwa 1 Prozent aus. Bei den Rahmenbedingungen mahnt
der Bundesverband der Deutschen Zementindustrie (BDZ) jedoch eine
konsistente und standortorientierte Strategie an, die mehr
Investitionssicherheit gewährleistet. Mit Blick auf die nächste Runde
des Energiegipfels sei eine Klimapolitik mit Augenmaß geboten.
"Angesichts der bereits erzielten Vorleistungen ist eine Fortsetzung
der einseitigen Vorreiterrolle Deutschlands für die Industrie auf
Dauer nicht verkraftbar und bringt zudem nichts für das Weltklima",
stellte BDZ-Präsident Andreas Kern in Berlin fest. Zu bedenken sei
dabei, dass Deutschlands Anteil an den globalen CO2-Emissionen nur
rund 3 Prozent betrage.

Die Erholung der Zementbranche, die sich im vergangenen Jahr nach
einem jahrelangen Abwärtstrend abgezeichnet hat, dürfe nicht
ausgehebelt werden. Der Zementverbrauch in Deutschland nahm 2006 um
5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 28,6 Mio. Tonnen zu. Dies sind
allerdings immer noch fast 10 Mio. Tonnen Zement weniger als in 1999.
Während sich die Importe auf 1,1 Mio. Tonnen verringerten, erreichten
die Zementexporte mit einem Gesamtvolumen von 6,8 Mio. Tonnen einen
neuen Höchstwert. Etwa 90 Prozent der Ausfuhren wurden wegen der dort
nach wie vor besseren Marktbedingungen in die angrenzenden EU-Staaten
geliefert. Mit der Zunahme der Absatzmengen ging ein Umsatzwachstum
um knapp 11 Prozent auf 1,98 Mrd. Euro einher. Obwohl die
Zementpreise weiter anzogen, konnten die Kostensteigerungen, vor
allem beim Produktionsfaktor Strom, nicht aufgefangen werden. Die
Zahl der Beschäftigten in den 22 Unternehmen mit ihren 58 Werken lag
bei 7.372 Mitarbeitern und nahm im zweiten Halbjahr 2006 erstmals
seit 1991 wieder leicht zu.

Während die Impulse aus dem Wohnungsbau, die aufgrund von
Vorzieheffekten in 2006 recht kräftig ausfielen, im laufenden Jahr
fehlen, hält die verstärkte Investitionstätigkeit beim Bau von
Handels- und Lagergebäuden sowie von Fabrik- und Werkstattgebäuden
auch in 2007 an. Zudem hat sich aufgrund des deutlich höheren
Steueraufkommens der Spielraum für den öffentlichen Tiefbau
erweitert. Doch von einer "offensiven Infrastrukturpolitik", wie sie
die Große Koalition angekündigt habe, sei Deutschland noch weit
entfernt, so Kern. Angesichts des Investitionsstaus und der weiter
fortschreitenden Instandhaltungskrise der öffentlichen Infrastruktur
müsse die Lkw-Maut zweckgebunden in Ausbau, Erhalt und Sanierung der
Bundesfernstraßen fließen. Alle Projekte im Verkehrswegebau sollten
zudem grundsätzlich daraufhin überprüft werden, inwieweit sie für
PPP-Projekte geeignet sind. Ergänzt werden müssten diese Maßnahmen
durch eine strikte Orientierung auf mehr Wirtschaftlichkeit und
Planungssicherheit sowie effizientere Verwaltungsstrukturen im Rahmen
der zweiten Stufe der Föderalismusreform. Dringender Handlungsbedarf
bestehe überdies bei der gleichberechtigten Einbeziehung des
Wohneigentums in die staatlich geförderte Altersvorsorge. Die
Regierungsparteien seien gefordert, auf ideologische Scheuklappen und
sich endlos hinziehende Debatten zu verzichten, um endlich geeignete
gesetzliche Regelungen zu schaffen. Es sei ein Unding, dass bislang
ein Fahrplan hierfür nicht absehbar sei, obwohl Wohneigentum von
großen Teilen der Bevölkerung als Bestandteil der Altersvorsorge hoch
geschätzt werde.

Beim Emissionshandel könne trotz der auf den ersten Blick
moderaten Minderungsvorgabe, die die Bundesregierung bis 2012 für die
Industrie vorsieht, keine Entwarnung gegeben werden. Auf Dauer seien
global faire Wettbewerbsbedingungen unerlässlich. Zudem würde die
drastische Verknappung von Emissionsrechten für die Stromwirtschaft
eine neue Runde im Strompreisanstieg einleiten und zu weiteren
Kostenbelastungen für die stromintensive Zementproduktion führen.
"Wir brauchen nicht nur für die Grundstoffindustrien mehr
Investitionssicherheit, sondern auch für die Energiewirtschaft. Es
muss endlich klar werden, wie die höchst anspruchsvollen
klimapolitischen Ziele der Bundesregierung ohne wirtschaftliche
Friktionen umgesetzt werden sollen", so Kern. Die stromintensiven
Branchen seien auf einen ausgewogenen Energiemix unter Einschluss von
Kernenergie und Kohle angewiesen. Aufgrund erheblicher
Verdrängungseffekte zu Lasten der industriellen Produktion lehnt der
BDZ die Versteigerung von Emissionsrechten und eine Einbeziehung des
Flugverkehrs in das bestehende Emissionshandelssystem ab.

Originaltext: Bundesverband der Deutschen Zementindustrie
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=25622
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_25622.rss2

Ihre Ansprechpartnerin:
Susanne Hoffmann, Bundesverband der Deutschen Zementindustrie,
Telefon: 030 / 28002-225, Fax: 030 / 28002-250
hoffmann@bdzement.de


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