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Rheinische Post: Das Nein des Kreml

Geschrieben am 23-04-2007

Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann

Russland fühlt sich durch das geplante amerikanische
Raketenabwehrsystem in Osteuropa bedroht. Die USA betonen, dass diese
Verteidigungsmaßnahme nicht gegen Moskau, sondern gegen potentielle
Atomstaaten wie Iran oder Nordkorea gerichtet sei. Sie boten gestern
den Russen an, sie an dem Raketenschild zu beteiligen. Das bedeutet
Abbau von Misstrauen und Aufbau von sicherheitspolitischer
Zusammenarbeit. Doch die Russen lehnen auch dies ab. Daraus lässt
sich ableiten, dass es dem Kreml gar nicht um die Sache geht. Er will
offenkundig Fundamentalopposition üben, wo immer sie gegen die USA
möglich ist. Doch das wird nicht funktionieren. Die USA werden sich
nicht durch diese widersprüchliche Haltung irritieren lassen.
Osteuropa wird in seiner Skepsis gegenüber dem einstigen
Ostblockbeherrscher gestärkt. Es stellt ein wieder aufloderndes
Hegemonialstreben des Kreml fest, und es geht umso bereiter auf die
USA und die EU zu. Interessant wird es, wenn sich demnächst der
Weltsicherheitsrat mit weiteren Strafmaßnahmen gegen Iran befassen
muss, wenn es darum geht, wie auf die Unabhängigkeitswünsche des
Kosovo zu reagieren ist. Der Kreml-Kurs will offenbar vereiteln,
nicht gestalten.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
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Telefon: (0211) 505-2303


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