| | | Geschrieben am 06-04-2007 WAZ: Weichgespülter Klimaschutzbericht: Ignoranten international ignorieren  - Leitartikel von Hendrik Groth
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 Essen (ots) - Vielleicht hilft ein Blick nach Italien.
 Jahrzehntelang ist die dortige Politik von ständigen
 Regierungswechseln und chaotisch zustande gekommenen Entscheidungen
 geprägt worden. Dennoch hat sich die Wirtschaft des Landes
 modernisiert und hat so an Schlagkraft gewonnen. Die Wirtschaft hat
 sich von der Politik abgekoppelt.
 
 Vielleicht sollte man deshalb auch die Regierungen der USA,
 Chinas und Russlands bei der Klimawandeldebatte in die Ecke der
 Ignoranten stellen und auf die Innovationskraft der dortigen
 Industrien setzen. Der Klimawandel ist Realität und wahrscheinlich
 die größte Herausforderung der Menschheit im 21. Jahrhundert. Er ist
 mit all seinen Folgen aberwitzig teuer. Die Unternehmen, die in den
 kommenden Jahren mit moderner Technik innovative und klimaschonende
 Produkte auf den internationalen Märkten anbieten können, werden
 deshalb zu den Gewinnern zählen.
 
 Natürlich kann man sich über Washington oder Peking empören,
 beide haben vordergründig im vermeintlich eigenen Interesse den
 neuesten Klimaschutzbericht entschärft. Das ist aber seit dem Beginn
 der Klimaschutzdebatte Anfang der 90er Jahre immer schon so gewesen.
 Auch wenn sich Wissenschaftler beklagen, die Politik habe jetzt
 Einfluss genommen, ist das in der Sache richtig, aber leider auch
 nicht neu. Der Geist jedoch, der ist aus der Flasche.
 
 Wer versucht, die jahrelange seriöse Arbeit von 2500 renommierten
 Wissenschaftlern zu relativieren, entlarvt sich wie
 Bundesumweltminister Gabriel formuliert, als "Vandale". So werden
 unter anderem häufigere Hungersnöte und die Vernichtung wie
 Ausrottung von Pflanzen- und Tierarten die Nachrichten bestimmen.
 
 Allerdings ist zweifelhaft, ob die Menschheit nur mit
 Restriktionen auf diese Entwicklung reagieren sollte. Schon in der
 Bundesrepublik ist es schwierig, zügig zu politischen Entscheidungen
 zu kommen. Bei der EU ist es nicht anders und bei der UNO noch
 frappierender. Vielleicht sind deshalb Marktkräfte unterfüttert mit
 einem Bewusstseinswandel in der industrialisierten Welt die einzige
 Chance, die Folgen des Klimawandels zu beherrschen. Wenn etwa
 US-Firmen Gewinnchancen entdecken, werden sie kräftig investieren und
 ihrerseits die Positionen der US-Regierung ignorieren. Chinesen,
 Inder, Brasilianer und Afrikaner streben wie die Europäer nach
 Wohlstand. Ihnen mit dem Zeigefinger gen Himmel vorgeben zu wollen,
 wie sie zu leben haben, ist absurd. Ihnen modernste Technologie
 anzubieten, aber nicht.
 
 Originaltext:         Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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