(Registrieren)

Vereinte Nationen erinnern an Minengefahr - Bundesregierung soll wieder mehr Mittel für Opferhilfe und Minenräumung bereitstellen

Geschrieben am 03-04-2007

Berlin (ots) - Am 4. April wird der "Internationale Tag für
Aufklärung über Minengefahren und Unterstützung von
Minenräumprogrammen" der Vereinten Nationen zum zweiten Mal begangen.
Anlässlich dieses Tages erneuern die im Aktionsbündnis Landmine.de
zusammengeschlossenen NROs ihre Kritik an den weltweit drastischen
Kürzungen der Mittel für humanitäre Minenräumprogramme in den
vergangenen Jahren. Auch die Bundesregierung reduzierte die Ausgaben
für Minenaktionsprogramme in 2007 auf 13,646 Mio. Euro gegenüber
13,668 Mio. Euro in 2006. Wurden im Jahr 2002 im Bundeshaushalt noch
20,4 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, waren es in 2003 noch 19,5
Mio. Euro, sanken die Ausgaben in 2005 auf nur noch 17 Mio. Euro.
Weltweit reduzierten sich die Ausgaben für Minenaktionsprogramme im
Jahr 2005 um 5,8 % auf 376 Mio. Dollar. Am stärksten betroffen von
den Kürzungen sind der Irak (53%), Afghanistan (27%) und Kambodscha
(43%). Immer noch gelten 78 Staaten als minenbelastet.

"Angesichts der Mehreinnahmen des Bundes in 2007 wäre es
schlichtweg unverantwortlich, die Ausgaben für Minenaktionsprogramme
jetzt nicht signifikant zu erhöhen", warnt Thomas Gebauer von medico
international mit Blick auf die anstehenden Haushaltsverhandlungen im
Deutschen Bundestag. Die afghanischen Partner von medico
international arbeiten im Bereich der humanitären Minenräumung und
Aufklärung der Zivilbevölkerung über die Gefahren von
Kriegshinterlassenschaften. Die Minen-Räumung und Aufklärung in
Schulen, in Flüchtlingslagern oder bei den Frauen zu Hause ist ein
wichtiger Beitrag zum Aufbau einer Friedengesellschaft, der nicht
gefährdet werden darf.

Die internationale Kampagne für das Verbot von Landminen (ICBL)
schätzt die weltweite Anzahl der Minenopfer pro Jahr nach wie vor auf
15.000 - 20.000. Zudem müssen weltweit bis zu 500.000 Menschen, die
einen Unfall mit Landminen und Blindgängern überlebt haben, versorgt
und rehabilitiert werden.

Eine Reduzierung der Mittel für Minenaktionsprogramme führt auch
dazu, dass viele Länder gegen die Bestimmungen der Ottawa Konvention
(Verbot von Antipersonenminen) verstoßen werden. "Es steht heute
schon fest", so François de Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap
International, "dass Staaten wie Bosnien und Kambodscha aber auch
Angola und Afghanistan ihrer Räumverpflichtung nicht nachkommen
können." Handicap International ist in rund 60 Ländern der Welt
tätig, um Opfern von Streumunition und Minen zu helfen und bisher
nicht explodierte Sprengkörper unschädlich zu machen. Die
Ottawa-Vertragsstaaten müssen innerhalb von 10 Jahren nach Beitritt
zur Konvention ihre Lagerbestände an Antipersonenminen zerstören und
die verminten Gebiete auf eigenem Territorium räumen.

Originaltext: Aktionsbündnis Landmine.de
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=54785
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_54785.rss2

Pressekontakt:
Thomas Gebauer, Geschäftsführer Medico International,
Tel.: 069/94438-30
François de Keersmaeker, Geschäftsführer Handicap International
Deutschland, Tel.: 089-547606-14


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

63186

weitere Artikel:
  • Nestlé-Chef: Wasserkrise weitaus bedrohlicher als Klimawandel Hamburg (ots) - Der Chef des weltgrößten Nahrungsmittelkonzerns Nestlé hält den globalen Wassermangel für eine größere Bedrohung der Menschheit als den Klimawandel. "Verglichen mit dem Klimawandel, ist die Wasserkrise weitaus bedrohlicher", sagt Peter Brabeck-Letmathe, Vorstandschef des in der Schweiz beheimateten Unternehmens, der ZEIT. "Deren Folgen spüren wir jetzt, nicht erst in möglicherweise hundert Jahren." "Wasser ist ein Menschenrecht. Aber nur für, sagen wir, 25 Liter pro Person und Tag", sagt Brabeck-Letmathe. "Für die Tausenden mehr...

  • Paritätischer Wohlfahrtsverband: "Familienpolitische Mogelpackung" - Verband warnt vor Belastungsprogramm für Familien Berlin (ots) - Für die Familienförderung werden in Deutschland nach Berechnungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes nicht 184 Milliarden Euro jährlich, sondern nur 38,6 Milliarden Euro ausgegeben. Der Verband sieht keinerlei Spielraum für Umschichtungen zur Finanzierung des Krippenausbaus innerhalb der familienfördernden Leistungen. "Die von der Regierung genannten 184 Milliarden Euro geben kein familienpolitisches Gesamtbudget wieder, sondern sind eine familienpolitische Mogelpackung", sagte Dr.Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer mehr...

  • EU-Vertragsverletzungsverfahren wegen "Kettensägenaktionen" an der Elbe Hannover (ots) - Die vom niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander angeordnete und teilweise selbst durchgeführte Abholzung ufernaher Auwälder in den Elbtalauen verletzen europäisches Naturschutzrecht - Verstoß gegen "Verpflichtung zur loyalen Zusammenarbeit" mit der Kommission - Deutsche Umwelthilfe fordert Rücktritt des Ministers Die EU-Kommission hat nach intensiver Prüfung hart und unmissverständlich auf die "Kettensägenaktionen" in der Kernzone des Biosphärenreservats "Niedersächsische Elbtalaue" reagiert. Nach einer mehr...

  • Björn Böhning zu Gast bei "Links-Rechts" / Am Mittwoch, 4. April 2007, um 23:30 Uhr auf N24 Berlin (ots) - Am morgigen Mittwoch, 4. April 2007, um 23:30 Uhr, ist der Juso-Vorsitzende Björn Böhning zu Gast im N24-Talk "Links-Rechts". Er ist 29 Jahre alt, Chef aller jungen Sozialdemokraten, Mitglied im Parteivorstand der SPD und politischer Vordenker des Berliner Bürgermeisters Klaus Wowereit: Björn Böhning ist Politologe, Politiker und eine der Zukunftshoffnungen seiner Partei. Die N24-Moderatoren Hans-Hermann Tiedje und Hajo Schumacher wollen von ihm in der Talksendung "Links-Rechts" wissen, wann Löhne sittenwidrig sind, mehr...

  • Tagesthemen: Caren Miosga folgt auf Anne Will Stuttgart (ots) - Caren Miosga wird im Sommer 2007 neue Moderatorin der Tagesthemen. Das haben die Intendantinnen und Intendanten der neun ARD-Landesrundfunkanstalten auf ihrer Sitzung in Stuttgart auf Vorschlag des NDR einmütig beschlossen. Die Fernsehjournalistin folgt damit auf Anne Will, die seit sechs Jahren die Tagesthemen moderiert. Anne Will startet im September im Ersten auf dem Christiansen-Sendeplatz am Sonntag, 21.45 Uhr, mit einem neuen Talkformat und verlässt deshalb die Nachrichtensendung. Das Fernsehpublikum kennt Caren mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht