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AZM: Kommentar zum Mindestlohn

Geschrieben am 26-03-2007

Mainz (ots) - Wenn Menschen hierzulande mit ihrer Hände Arbeit am
Monatsende deutlich weniger in der Tasche haben als die, die keine
Arbeit haben und deshalb Arbeitslosengeld beziehen, dann stimmt etwas
nicht in Staat und Gesellschaft. Die Konsequenz kann indes nicht
sein, Menschen ohne Job noch weniger zu geben, als sie durch Hartz IV
ohnehin schon bekommen. Nein, die Antwort muss lauten, Regeln
einzuführen, die zuverlässig dafür sorgen, dass sich Arbeit auch
lohnt. Seit es konjunkturell wieder bergauf geht, verliert die
Diskussion darüber an Emotion und gleitet in sachlichere Bahnen. Das
ist gut und richtig, denn auch bei uns gibt es nicht wenige Berufe,
die die Menschen, die in ihnen arbeiten, kaum ernähren. Nun aber als
Konsequenz flächendeckend Mindestlöhne zu fordern, wie dies der DGB
tut, ist wenig hilfreich. Arbeitsplätze werden von Unternehmen
geschaffen, nicht vom Staat oder von Gewerkschaften. Basis dafür sind
Umsatz, Kosten und Ertrag. Stimmt die Kalkulation nicht, geht alles
in die Binsen. Andererseits agieren Unternehmer nicht im luftleeren
Raum, sondern sie sind ein wichtiger Teil dieser freien Gesellschaft.
Deshalb gehören auch Anstand und Fürsorge zu ihren Pflichten, will
heißen: Wer seine Mitarbeiter sittenwidrig entlohnt, dem müssen
Grenzen aufgezeigt werden. Darüber gibt es mittlerweile nahezu
Konsens in der Großen Koalition, auch deshalb, weil nicht wenige in
der Union gemerkt haben, dass es bei den Menschen in diesem Land
keinerlei Verständnis für Ausbeutung gibt. Da man das Thema nicht der
SPD überlassen will, findet Münteferings Vorschlag, zunächst gegen
sittenwidrige Löhne vorzugehen, immer mehr offene Ohren in der Union,
aber auch in der Wirtschaft. Gut so, denn sie ist es, über die hier
diskutiert wird.
Münteferings Lohnsicherheitsschranke will die Union indes nur im
Zusammenhang mit Kombilöhnen akzeptieren. Warum nicht? Es wäre einen
Versuch wert.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65597
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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