(Registrieren)

Ein Fußball voller Warnungen / Greenpeace verlangt zum Energiegipfel: Kein Foulspiel auf Kosten der Umwelt

Geschrieben am 03-04-2006

Berlin, 3. 4. 2006 (ots) - - "Lassen Sie sich nicht zum Spielball
der Konzerne machen, Frau Merkel!" - Diese Botschaft gibt Greenpeace
den Politikern heute Abend zum Energiegipfel mit. Sie steht auf einem
Fußball, den ein Greenpeace-Aktivist zu Beginn der Verhandlungen ins
Bundeskanzleramt schießt. Darauf steht weiter: "Keine
Laufzeitverlängerung für Atomkraft! Kein Verschenken von
CO2-Zertifikaten! Keine schmutzigen Deals auf Kosten des Klimas!"
Zehn weitere Umweltschützer in Fußballtrikots halten ein Banner mit
der Aufschrift: "Keine Verlängerung für Atomkraft."

Auf dem Energiegipfel geht es um die Zukunft der Energieversorgung
in Deutschland. "Das ist ein guter Zeitpunkt, um sich von den Risiken
der Atomkraft, von den klimazerstörenden Kohlekraftwerken und von der
Abhängigkeit importierter Rohstoffe zu verabschieden", erklärt Thomas
Breuer, Atom-Experte von Greenpeace. "Heute können die Weichen für
eine effiziente Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien gestellt
werden. Dafür muss aber die Vernunft siegen, nicht die
Profitinteressen der Konzerne. Jetzt ist Angela Merkel am Ball."

Obwohl offiziell nicht Thema des Gipfels, versuchen RWE, E.ON,
Vattenfall und EnBW, die Politiker auf eine Laufzeitverlängerung für
Atomkraftwerke einzuschwören. "Atomkraft ist keine Lösung für eine
nachhaltige und moderne Energieversorgung für Deutschland", hält
Breuer dagegen. "Atomkraft ist hochgradig gefährlich, der Rohstoff
Uran reicht nur noch für 65 Jahre und die Menschen in Deutschland
wollen sie nicht." Mit dem Atomausstieg wurde dieser Überzeugung des
überwiegenden Teils der deutschen Bevölkerung Rechnung getragen.
Breuer weiter: "Mit den geplanten Anträgen auf Laufzeitverlängerung
der altersschwachen Reaktoren in Biblis, Brunsbüttel und
Neckarwestheim haben die Energiekonzerne den Atomkonsens
aufgekündigt."

Greenpeace warnt davor, die Verhandlungen über die zukünftige
Energiepolitik durch faule Deals zu gefährden. Derzeit steht vor
allem der Streit um längere Laufzeiten für Atomkraftwerke im
Vordergrund. Doch es droht die Gefahr, dass im Schatten dieses
Konflikts entschieden wird, den Bau von klimaschädlichen
Kohlekraftwerken zu fördern. Schon im Vorfeld des Gipfels hatte die
Energiewirtschaft ein sogenanntes Geschäft angekündigt. Sie wäre
bereit, Milliarden in neue Kraftwerke zu investieren, wenn ihr die
Regierung bei der kostenlosen Vergabe von CO2-Zertifikaten entgegen
käme. Die Industrie verschweigt allerdings, dass die Kraftwerke in
jedem Fall erneuert werden müssen. Eine massive Förderung von
Kohlekraftwerken durch kostenlose CO2-Zertifikate würde zudem die
langfristigen Klimaschutzziele der Bundesregierung torpedieren.

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Thomas Breuer,
Tel. 0171- 87 80 820, Klima-Experten Karsten Smid, Tel. 0171-8780821,
oder Pressesprecherin Ortrun Albert, Tel. 0171-87 81 184. Das
Greenpeace "Schwarzbuch Versorgungsicherheit" finden Sie unter
www.greenpeace.de/schwarzbuch

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

6166

weitere Artikel:
  • Helmut Schmidt: Koalitionsvertrag ist monströses Stichwort-Verzeichnis Hamburg (ots) - Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt hat am Montagnachmittag vor der SPD-Bundestagsfraktion Klartext gesprochen: Über Große Koalitionen und darüber, woran der Erfolg von Schwarz-Rot einst gemessen werden wird: "Euer heutiger Koalitionsvertrag mit seinen 142 Seiten plus Anhang kommt mir als ein monströses Stichwort-Verzeichnis vor." Helmut Schmidt über das Amt des Kanzlers: "Zu lernen ist: In jedweder Koalition schrumpft die Richtliniengewalt des Kanzlers weit unter ihr verfassungstheoretisch gegebenes Maß." Zu mehr...

  • WAZ: Westerwelle kontra Schröder: Kein Sieg - Kommentar von Rolf Potthoff Essen (ots) - Vor Gericht hat Westerwelle gegen Schröder verloren. Der FDP-Chef Westerwelle darf nicht mehr sagen, Schröder habe als Kanzler Gasprom einen Auftrag gegeben und sei dann später in Gasproms Dienste getreten. Der Jurist Westerwelle hätte wissen müssen, dass er scheitern würde. Seine Behauptung ist schlichtweg falsch. Denn Schröder hat keinen Auftrag erteilt. Er tat nach seinem Ausscheiden gar nichts, was gegen Recht und Gesetze verstößt. Dass Politiker in die Wirtschaft wechseln, ist o.k.. Dass angesichts der Abhängigkeit Deutschlands mehr...

  • WAZ: Gipfeltreffen bei Angela Merkel: Energie als Überlebens-Frage - Kommentar von Angela Gareis Essen (ots) - Kaum ein Gut ist so geeignet, die Gesetze der Globalisierung zu erklären, wie die Energie. Auf den internationalen Märkten bestimmen Angebot und Nachfrage die Preise, und Verbraucher in Deutschland spüren unmittelbar, was beispielsweise der Energiehunger heranwachsender volkswirtschaftlicher Giganten wie China oder Indien bewirkt. Öl und Gas werden teurer. Bedauerlicherweise ist das Thema „Energieversorgung in Zeiten der Globalisierung” sperrig, aber die enorm gestiegenen Kosten für Benzin, Strom, Heizöl und Erdgas mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum DAX Halle (ots) - Eine Börsenregel scheint aber sicher: Die Börse verhält sich zur Wirtschaft, wie der Hund zu seinem Herrn. Mal läuft er vorneweg, mal hinterher, doch kehrt er immer zurück. Mit dem Sprung des Aktienindex Dax über 6000 Punkte stürmt die Börse derzeit vorneweg. Doch die Quellen der Kurssteigerungen werden zukünftig dürftiger sprudeln. So ist die Zeit des billigen Geldes vorbei. Die Zentralbanken drehen mit Zinserhöhungen den Geldhahn weiter zu, um auch eine Überhitzung der Märkte zu verhindern. Die Folgen werden sich wohl mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zu Oettinger/Grüne: Stuttgart (ots) - Es hat nicht geknallt, es hat keine Funken geschlagen, das Gemisch verschiedener politischer Inhalte zischte nicht, und es warf auch keine Blasen. Ein erstaunlicher Vorgang, wenn man die ursprüngliche Zusammensetzung von Schwarz und Grün bedenkt. Unter Laborbedingungen gelang Oettinger und Kretschmann der Nachweis der Verträglichkeit. Verblüffend! Dennoch dürfte es vorerst zu keinem Praxistest kommen. Es sind die vielen Aber, die das Experiment stoppen. Konkret: der Widerstand der CDU-Basis und die Rückmeldungen von Wählern, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht