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Offener Brief an die Bundeskanzlerin / Ärzte warnen vor der elektronischen Gesundheitskarte: "Inhaltsleere Marketingversprechen der IT-Industrie"

Geschrieben am 23-03-2007

Erkrath (ots) - "Die Einführung der "Gesundheitskarte bietet
keinen medizinischen Vorteil. Die vermeintlichen Vorteile der Karte
entpuppen sich bei näherer Betrachtung als inhaltsleere
Marketingversprechungen einer Industrie mit Interesse an
Milliardengewinnen", warnt die Organisation "Freie Ärzteschaft" (FÄ)
in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie schenkte
der Bundeskanzlerin eine plakatgroße Krankenkarte, auf der ein
Bundesadler mit einem Höhrrohr in das intimste Privatleben der Bürger
lauscht: Seine Gesundheitsdaten.

Die Gesundheitskarte erlaube dem Arzt keineswegs einen schnellen,
umfassenden und sicheren Überblick über die Krankengeschichte des
Patienten. Denn der Patient könne der Eintragung von Daten
widersprechen oder diese sperren - damit seien die eingetragenen
Informationen nutzlos, weil niemand wisse, ob sie vollständig seien.
Für Arzt und Patienten sei dies sinnlos, alle angeblichen Vorteile
durch eine zentrale Datenverwaltung nur vorgeschoben. Mit der
"Gesundheitskarte" werde eine Struktur geschaffen, die ausschließlich
den Verwaltern von Daten nutze. Gleichzeitig entstehe eine bundesweit
einzigartige, zwangsweise Datensammlung. Eine zentrale Verarbeitung
intimer Daten durch Institutionen wie Kassen, Arbeitgeber oder
Versicherungen sei aber für Arzt und Patienten gar nicht nötig. "Das
vertrauensvolle Arzt-Patienten-Verhältnis wird dadurch gezielt
untergraben", warnt Martin Grauduszus, Präsident der FÄ.

"Die Informationen über ihren Gesundheitszustand liegen seit
Jahrhunderten in der Hoheit der Patienten selber. Sie werden im Zuge
ärztlicher Maßnahmen in Treuhand der Ärzte gegeben. Außer von
Patienten und deren Ärzte dürfen diese Informationen nirgendwo
gespeichert und missbraucht werden", appelliert die Freie Ärzteschaft
an Merkel: "Wir fordern Sie daher auf, das kostenintensive
Akzeptanzmarketing des Gesundheitsministeriums und der gesetzlichen
Krankenkassen mit Steuergeldern und dem Geld der Versicherten für die
Industrie zu stoppen und die geplante "Gesundheitskarte" zu
verhindern", heißt es in dem Schreiben weiter: "Die Menschen wollen
keine zentrale Datenverarbeitung intimer Daten", warnt FÄ-Chef
Grauduszus die Bundeskanzlerin.

Den offenen Brief an die Bundeskanzlerin und die geschenkte
Krankenkarte als Dateien zum Download finden Sie unter:
http://www.diekrankheitskarte.de/index.php?/downloads.html

Die Freie Ärzteschaft e.V. ist der derzeit am schnellsten
wachsende Verband niedergelassener Ärzte. Er ist Initiator und Motor
der Ärzteproteste das Jahres 2006 und fordert ein wirklich
zukunftsfähiges neues Gesundheitswesen.

Originaltext: Freie Ärzteschaft e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=57691
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_57691.rss2

Pressekontakt:
Wieland Dietrich, Mobil 0173 5370708
Dr. Ewald Proll, Mobil 0171 3504710

Freie Ärzteschaft Bergstraße 14 40699 Erkrath
Tel.: 02104 138 59 75 Fax: 02104 44 97 32
www.freie-aerzteschaft.de www.diekrankheitskarte.de


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