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Architekt wehrt sich im Streit um Bau auf Berliner Museumsinsel

Geschrieben am 21-03-2007

Hamburg (ots) - Im Streit um die Neugestaltung der Berliner
Museumsinsel hat der wegen seines geplanten Eingangsbaus heftig
umstrittene britische Architekt David Chipperfield erstmals gegen
seine Kritiker Position bezogen. "Ich verstehe nicht, worüber die
Leute sich so aufregen. Für mich ist das vor allem eine
Medienkampagne", sagt Chipperfield der ZEIT. "Jetzt sollen sogar
Unterschriften gesammelt werden, um ein Volksbegehren einzuleiten. Es
gibt da nur ein kleines Problem: Niemand weiß, wogegen sich dieses
Volksbegehren eigentlich richtet. Den Entwurf für den Bau kennt doch
noch niemand. Nicht mal ich selbst weiß im Moment, wie er aussehen
soll. Das wird sich erst in zwei, drei Monaten entscheiden, so lange
werden wir daran arbeiten. Ich sagen Ihnen, die Leute protestieren
gegen ein Luftgespinst."

Chipperfield wendet sich auch gegen Vorschläge, an selber Stelle
den historischen Packhof zu rekonstruieren. "Das wäre völliger Unsinn
... Ich habe ja gar nichts gegen Rekonstruktionen ... Doch warum man
jetzt auf der Museumsinsel ein ganzes Gebäude in alten Formen
errichten sollte, will mir nicht einleuchten. So eine
Kleingeistigkeit hätten sich frühere Generationen nicht erlaubt ...
Wir können gerne darüber diskutieren, wie das neue Gebäude aussehen
soll, welche Formen, welche Materialien angemessen sind. Es ist nicht
so, dass ich einsam in meinem Büro sitze und denke: David, du bist
ein Genie, du entscheidest jetzt ganz allein ... Nur eines fände ich
sehr merkwürdig: Wenn wir die Diskussion abwürgen würden und einfach
das nachbauten, was vor 150 Jahren einmal entstanden ist."

Vehement protestiert Chipperfield gegen Kritik an seiner
Umgestaltung des Neuen Museums: "Die Leute von der Gesellschaft
Historisches Berlin machen alle ganz verrückt. Sie behaupten, wir
würden das Museum verschandeln, wir würden schlechte Arbeit
abliefern. Das ärgert mich wirklich, das ist grober Unfug. Wissen
Sie, wir haben hier ständig Fachleute aus aller Welt auf der
Baustelle, die sich den Fortgang ansehen. Und alle bescheinigen uns,
dass wir auf höchstem Niveau arbeiten, in technischer wie in
intellektueller Hinsicht."

Der 54 Jahre alte Chipperfield gehört zu Englands angesehensten
Architekten. Seine Neubaupläne auf der Berliner Museumsinsel haben
Proteste einer Bürgerinitiative hervorgerufen, die historische
Gebäude dort in Gefahr sieht.

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 13 vom 22. März 2007
senden wir Ihnen gerne zu.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)


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