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Südwest Presse: Kommentar zur Bundeswehr

Geschrieben am 20-03-2007

Ulm (ots) - Es sind nicht die Ausfälle einzelner Unterführer, die
ihre Untergebenen als "Schleim- und Schlammfresser" anraunzen oder
von einem "beschissenen Stück Menschenhaut" faseln. Solche Ausraster
hat es immer wieder gegeben. Sie sind unentschuldbar, aber in einer
Organisation von 250 000 Soldaten unvermeidlich.
Der Kern des Wehrbeauftragten-Berichts über den Zustand der
Bundeswehr ist die ständige Überforderung der Armee, hauptsächlich
durch Auslandseinsätze. Wenn neun Duschköpfe für 326 Soldaten
ausreichen sollen, wenn in den Feldlagern die Latrine überläuft und
es an Munition und gepanzerten Fahrzeugen fehlt, dann fragt man sich,
was aus den vielen Bekenntnissen von Verteidigungsministern wie
Rudolf Scharping oder Peter Struck zur Verbesserung der Lage der
Soldaten geworden ist. Gab es nicht einmal Scharpings Programm
"Kaserne 2000", das stolz eine "Steigerung der Wohnqualität"
versprach?
Auch die große Koalition ist aus dem Teufelskreis nicht
herausgekommen: Die Bundeswehr wurde verkleinert, aber es ist kein
Geld da für eine moderne Ausrüstung, geschweige denn für
menschenwürdige Unterkünfte. Gleichzeitig werden der Armee immer mehr
Einsätze zugemutet, ohne dass die Finanzen dem Auftragsboom
hinterherkommen. Diese Rechnung kann auf Dauer nicht aufgehen. Man
wundert sich nur, wie geduldig die Soldaten dieses Ungleichgewicht
ertragen.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59110
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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