 Südwest Presse: SÜDWEST PRESSE ULM, Kommentar zu Koalition
Geschrieben am 19-03-2007 |
Ulm (ots) - Seit dem Ende der konjunkturellen Talfahrt in
Deutschland hat es immer wieder Versuche gegeben, den Aufschwung
parteipolitisch zu instrumentalisieren. Die SPD beeilte sich, auf die
etwas verzögerte Wirkung der rot-grünen Reformagenda hinzuweisen, die
Union reklamierte die positiven Daten aus der Wirtschaft in erster
Linie für ihre Kanzlerin. Das alles fand aber in einer eher moderaten
Tonlage statt, so dass man schon glauben mochte, die große Koalition
machte daraus keinen Zankapfel, sondern sei insgesamt zufrieden, dass
es überhaupt wieder hell wird am Konjunkturhimmel der Bundesrepublik.
Mit diesem Frieden ist es wohl vorbei. Der SPD-Vorsitzende sorgt
sich, wohl zu Recht, um den Zustand seiner Partei im Schatten der
Union wie um seine eigene Zukunft als Kanzlerkandidat. Daher will
Kurt Beck der CDU-Chefin die politische Reformdividende streitig
machen.
Ob Beck nicht merkt, wie albern dieser Streit ist? Mein Aufschwung,
dein Aufschwung? Natürlich haben die rot-grünen Reformen ihren Anteil
an der aktuellen Entwicklung, der Aufschwung ist keineswegs allein
Angela Merkels Verdienst. Aber statt kindische Debatten darüber zu
führen, sollte die Koalition die wirtschaftliche Erholung
unterstützen - nicht durch Reden, sondern durch Handeln. Am Ende
werden die Wähler über ernsthafte Taten entscheiden, nicht über
taktische Spielchen.
Originaltext: Südwest Presse
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