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Der DBSH zur Gewalt an Schulen: Die Rütli-Schule ist kein Einzelfall / Wir brauchen mehr Dialog innerhalb von Schule und echte Perspektiven für Jugend - mehr staatliche Härte schafft mehr Konfrontatio

Geschrieben am 03-04-2006

Essen (ots) - Mit Besorgnis hat der Deutsche Berufsverband für
Soziale Arbeit (DBSH) auf die Vorfälle an der Berliner
Rütli-Oberschule reagiert. Die Zuspitzung käme allerdings angesichts
gesellschaftlicher Konfliktlagen und sozialstaatlicher Einsparungen
nicht überraschend; bemerkenswert sei, dass es erst eines Hilferufes
eines Kollegiums bedurft habe, damit die Gesellschaft aufmerksam
werde und Politik handele. Gefordert sei mehr Dialog innerhalb von
Schule und mit jungen Menschen. Einseitigen staatlichen Repressionen
gegenüber auffälligen Jugendlichen insbesondere ethnischer
Minderheiten, wie sie in ersten Reaktionen gefordert wurden, erteilt
er eine klare Absage.

Wenn sich Lehrer nicht mehr trauen, die Klasse ohne Notfallhandy
zu betreten, dann zeigt dies ihre Not, sich auf sich allein gestellt
zu erleben, so Heidi Bauer-Felbel, Bundesvorstandsmitglied des DBSH.
Es gehe künftig darum, über Klassenraum und Fachunterricht hinaus zu
arbeiten. In der Lehrerausbildung müssten Gruppendynamik und soziales
Lernen stärkeres Gewicht erhalten. Der andere Teil der Medaille aber
sei, was wir den Jugendlichen mit schlechten Startchancen anbieten,
meint Bauer-Felbel mit Blick auf die Kampagne des Berufsverbandes für
sozialstaatliche Standards und faire Chancen für sozial Schwache.

Forderungen nach mehr Anpassung und besserem Spracherwerb, wie sie
Kanzlerin Merkel erhebe, griffen deshalb zu kurz, meint der in der
ambulanten Sozialarbeit mit Jugendlichen erfahrene
Sozialarbeitswissenschaftler Michael Böwer. "Es geht nicht um ihre
deutsche Sprache, es geht darum, dass man mit ihnen spricht!" sagt
er. Und um mehr als Integration: "Die Fälle von Misshandlung von
Schülern durch Mitschüler, der Erfurter Amoklauf - all das hätte uns
längst wachrütteln sollen", meint Böwer, der als Dozent für
Krisenintervention und Jugendhilfe an der Hochschule Bremen tätig
ist.

Die Lösung liege deshalb in konkreten Schritten. Politik müsse zu
präventiven Konzepten zurückkehren. In einer 10-Punkte-Stellungnahme
formuliert der DBSH Anregungen zur grundsätzlichen Diskussion:
"Schule muss sich verändern. Sie muss mehr sein als Unterricht.
Soziale Arbeit und Schule haben einen gesellschaftlichen Auftrag.
Soziale Arbeit, Schule und Eltern sind Anwälte für bessere Chancen
für alle Kinder und Jugendliche" (Langfassung siehe: www.dbsh.de).

Originaltext: Deutsche Berufsverband für Soziale Arbei
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=50208
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_50208.rss2


Pressekontakt:
Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH)
Friedrich-Ebert-Straße 30, 45127 Essen
Telefon: 0201/820780, Telefax: 0201/8207840
Internet: www.dbsh.de, E-Mail: info@dbsh.de


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