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Rheinische Post: Professoren unter Verdacht Leitartikel von REINHOLD MICHELS

Geschrieben am 15-03-2007

Düsseldorf (ots) - Anschaulicher und treffender, als dies die
Präsidentin des Oberlandesgerichts Düsseldorf, Anne-José Paulsen,
formuliert, lassen sich so genannte "Weiße-Kragen-Täter" nicht
beschreiben: Sie wirkten gegenüber ordinären Gewalttätern oft
äußerlich nett, sie richteten aber häufig einen entsetzlichen Schaden
für die Allgemeinheit an.
Betrachtet man den jüngsten dringenden Verdacht der
Staatsanwaltschaft (mehr ist es noch nicht, aber schon kein
Pappenstiel mehr) gegen einzelne Professoren, die für ihre
Nebenerwerbs-Firmen Fördergeld ergaunert haben sollen, kommt einem
zweierlei in den Sinn: das in Wahrheit schmuddelige Bild, das
"Weiße-Kragen-Täter" bieten; und die Einsicht, dass auch bei manchen
Angehörigen des bislang weithin angesehenen Berufsstandes
"Hochschulprofessor" frei nach Brecht das Fressen vor der Moral
rangiert. Wenn sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft so
verdichten, dass Anklage erhoben werden muss, stehen Menschen vor
Gericht, die (wenn überhaupt) wenig Energie auf Wissenschaft und
Lehre, dafür viel betrügerische Kraft auf kriminelle Bereicherung,
hier: das Erschleichen von öffentlichem Fördergeld verwendet haben.
Ob der finanzielle Schaden "entsetzlich" ist, bleibt abzuwarten. Was
entsetzlich ist, ist der mögliche Rufschaden für die ehrwürdige
Institution Hochschule.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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