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Börsen-Zeitung: Mehr als ein Hauch von Krise, Kommentar zu den Stabilitätsrisiken für das Bankensystem von Bernd Wittkowski

Geschrieben am 13-03-2007

Frankfurt (ots) - So aktuell war die Bundesbank noch nie mit ihrem
Geschäftsbericht. Wir schreiben den 14. März, und die Währungsbehörde
geht in ihrer Jahresbilanz bereits auf die Entwicklung an den
Finanzmärkten bis Anfang März ein. Fürs Publikum erhöht das den Reiz,
das Konvolut, das früher schon beim Erscheinen oft nur noch
historischen Wert hatte, auch zu lesen, bevor es im Bücherregal
verschwindet.

Geradezu brandaktuell ist der Hinweis auf die Stabilitätsrisiken
für das Bankensystem. Ein Hauch von Krise wabert durch die
Finanzwelt, wohl eher schon mehr als ein Hauch, und sorgt für
Unsicherheit an den Märkten. Die rasante Verschärfung der Lage im
US-Hypothekensektor ruft böse Erinnerungen an frühere Notlagen im
Kreditgewerbe diverser Länder wach. Nur ist heute die internationale
Verflechtung gerade der Banken ungleich enger und die
Ansteckungsgefahr entsprechend größer. Die Kreditlinien seien mit
Sicherheiten unterlegt, lautet die Standardauskunft großer Gläubiger.
Doch wie weit reichen die Sicherheiten, wenn etwa die Akteure im
amerikanischen Subprime-Bereich, die Wohneigentum für klamme
Schuldner finanziert haben, umkippen sollten wie die Dominosteine und
die Kalamitäten anschließend gar auf den Gesamtmarkt übergriffen?

Gewiss haben - das wird seitens der Bankenaufsicht bestätigt -
gerade die Global Player enorme Fortschritte im Risikomanagement
gemacht. Noch nicht gelungen ist es freilich, die Risiken einfach
wegzuzaubern. Diese sind zwar anscheinend nicht mehr in dem Maße in
den Büchern der Banken, wie es hierzulande zu Beginn des Jahrzehnts
auf besorgniserregende Weise der Fall war. Aber die Risiken sind nach
wie vor im System - nicht selten bei Investoren, die sogar für die
Aufseher kaum zu identifizieren, geschweige denn zu kontrollieren
sind. Und das sind Adressen - nicht zuletzt Hedgefonds -, deren
Geschäfte wiederum von Banken finanziert werden, auch wenn große
deutsche Häuser versichern, sie gingen keine oder fast keine
einschlägigen Risiken ein.

Eine Wende im Kreditqualitätszyklus nennt die Bundesbank als ein
Hauptrisiko für die Stabilität des Bankensystems. Wie es aussieht,
ist die Wende zumindest in Teilmärkten längst Realität. Vielleicht
ging es den Banken schon wieder zu gut. Denn je besser die Lage,
desto eher werden die Ursachen für die Schieflagen von morgen
herbeigeführt.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

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Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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