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8. Vertragsstaatenkonferenz zur Konvention über die biologische Vielfalt (20.3. - 31.3.): Artenschutz ohne Finanzierung vor dem Aus WWF enttäuscht von dem langsamen Vorankommen der Konferenz

Geschrieben am 01-04-2006

Frankfurt am Main (ots) - Beim Schutz der Artenvielfalt ist die
Staatengemeinschaft stark auf die Bremse getreten, bedauert der WWF
am Ende der 8. UN-Konferenz zur Konvention über die biologische
Vielfalt. Der Mangel an politischem Willen und an
Finanzierungszusagen habe den Fortschritt der Konvention stark
verlangsamt.

"Der Enthusiasmus, der auf lokaler und regionaler Ebene gezeigt
wird, um den Artenschwund aufzuhalten, ist immens - aber ohne die
nötigen Mittel können keine Fortschritte erzielt werden. Bei der
nächsten Konfe-renz 2008 in Deutschland muss die Bundesregierung als
Gastgeberland mit gutem Beispiel vorangehen und die Geldbörse weit
aufmachen," fordert WWF-Experte Roland Melisch.

Das Ziel der Konvention, den Verlust der Artenvielfalt bis 2010
bedeutend zu verringern, kann nach Ansicht des WWF immer noch
erreicht werden, aber nur, wenn die Staatengemeinschaft an einem
Strang zieht. Die Minister müssen auf der nächsten Konferenz in
Deutschland die nötigen Entscheidungen für eine rasche Umsetzung
treffen.

Zweifel über die Zukunft der globalen Umweltfazilität GEF, ein
multilaterales Finanzierungsprogramm und die größte Geldquelle der
Konvention, warfen einen großen Schatten über die Verhandlungen.
Viele Delegierte hätten daraufhin die Motivation zur Diskussion
weiterer Finanzierungsansätze verloren. Mögliche alternative
Geldquellen wie die Zurücknahme unsinniger Subventionen der
Industrieländer besonders im Bereich Fischerei und Landwirtschaft
wurden sowohl von vielen Geber- als auch den Empfängerländern
abgelehnt. "Zwischen den Parteien herrscht ein so großes Misstrauen,
dass es den Fortschritt der Konvention stark behindert", ergänzt
Melisch.

Das mangelnde Gleichgewicht zwischen der Naturschutzagenda und den
Entwicklungsaspekten sorgte für weitere Spannungen. Während das
Arbeitsprogramm über Schutzgebiete rasch vorankam, gab es nur sehr
bescheidene Ansätze, wenn es darum ging, den Entwicklungsländern für
die Verwendung ihrer natürlichen und genetischen Ressourcen und ihres
traditionelles Wissen einen finanziellen Ausgleich zuzugestehen, den
so genannten gerechten Vorteilsausgleich.

Trotz des langsamen Fortschritts gab es einige positive Ergebnisse
bei dem Treffen wie der Entschluss der Regierungen von Brunei,
Indonesien und Malaysia, die länderübergreifende WWF-Initiative
"Heart of Bor-neo" zu unterstützen, die zum Ziel hat, auf Borneo
eines der bedeutendsten Zentren der biologischen Vielfalt weltweit zu
erhalten. Auch das Schutzprogramm für die Amazonasregion ARPA hat
zusätzliche Mittel be-willigt bekommen. Durch das Programm sind in
den vergangenen drei Jahren bereits 15 Millionen Hektar neue
Schutzgebiete entstanden - ein Gebiet so groß wie Portugal, Belgien
und die Schweiz zusammen.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6638
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Weitere Informationen:
Roland Melisch, WWF Deutschland, Tel. 0162 29144-09 (am Wochenende)
Ulrike Bauer, WWF Pressestelle, Tel. 069/79144-216


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