| | | Geschrieben am 13-03-2007 Gen-Mais: Ratten zeigen Schäden an Leber und Nieren / Wissenschaftler und Greenpeace fordern bessere Risikoprüfungen für Gen-Food
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 Berlin (ots) - Eine heute veröffentlichte Studie unabhängiger
 französischer Wissenschaftler belegt das potentielle
 Gesundheitsrisiko von gentechnisch verändertem Mais. Der seit Januar
 2006 für den Import in die Europäische Union als Lebens- und
 Futtermittel zugelassene Gen-Mais MON863 des Herstellers Monsanto
 produziert ein Insektengift gegen Schädlinge. Im
 MON863-Fütterungsversuch mit Ratten wiesen die Tiere
 Vergiftungssymptome und Schädigungen von Leber und Nieren auf. Die
 vollständige Auswertung des Fütterungsversuches der unabhängigen
 Expertengruppe CRIIGEN (Committee for Independent Research and
 Genetic Engineering) wird in den nächsten Tagen online im
 US-Wissenschaftsmagazin Archives of Environmental Contamination and
 Toxicology publiziert. Erstmals wird damit ein Gesundheitsrisiko für
 eine bereits zugelassene Gen-Pflanze nachgewiesen.
 
 MON863 ist in den USA und Kanada zum Anbau zugelassen, für Lebens-
 und Futtermittel hat er eine Genehmigung in der Europäischen Union,
 Australien, China, Japan, Korea, Mexiko, den Philippinen und Taiwan.
 Durch die gentechnische Veränderung soll der schädliche
 Maiswurzelbohrer bekämpft werden. MON863 enthält auch ein
 Resistenzgen für Antibiotika.
 
 Monsanto versuchte zu verhindern, dass die Daten aus den
 Fütterungsversuchen vom Dezember 2002 veröffentlicht werden. Erst im
 Juni 2005 konnte Greenpeace die Offenlegung der für die europäische
 Marktzulassung vorgelegten Risikoüberprüfung per Gerichtsbeschluss
 erzwingen. Anschließend wurde die über 1000-seitige Studie von
 CRIIGEN ausgewertet.
 
 "Es gibt erhebliche Mängel in der statistischen Auswertung der
 Studie, wie sie von Monsanto vorgelegt wurde", sagt Gilles-Eric
 Séralini von der Universität in Caen, der das französische
 Wissenschaftler-Team CRIIGEN  leitet. "Neben den Schäden an Leber und
 Nieren wurden auch die Gewichtsveränderungen der Tiere nicht
 ausreichend untersucht. Weitere wichtige Daten, beispielsweise über
 Veränderungen des Urins der Tiere, ließ Monsanto unter den Tisch
 fallen."
 
 CRIIGEN schließt ihren Untersuchungsbericht mit der Feststellung
 ab, dass nach den zur Verfügung stehenden Daten der Gen-Mais als
 nicht sicher bewertet werden kann. Trotz der jahrelangen Diskussion
 um MON863 halten die EU-Zulassungsbehörde EFSA (European Food Safety
 Authority) und die nationalen Zulassungsbehörden, so auch das
 Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, bisher an
 der bestehenden Zulassung fest.
 
 "Der Fall MON863 zeigt exemplarisch das Versagen der nationalen
 und europäischen Sicherheitskontrollen für Gen-Food auf", sagt
 Christoph Then, Gentechnikexperte von Greenpeace. "Wären die
 Sicherheitsprüfungen am Flughafen ähnlich schlampig organisiert,
 könnte auf jedem Flug eine Bombe im Handgepäck mitreisen. Monsanto
 nutzt die Schwächen des Systems gezielt, um seine Produkt zur
 Marktzulassung zu bringen. In Deutschland muss Verbraucherminister
 Horst Seehofer den Anbau von Gen-Saaten und den Import von Gen-Food
 jetzt endlich stoppen."
 
 Achtung Redaktionen:
 Rückfragen bitte an Christoph Then, Tel. 0171-8780 832 oder
 Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-870 6647.
 Prof. Gilles-Eric Séralini erreichen Sie unter Tel. +33-23156 5684,
 criigen@unicaen.fr. Den Artikel in Archives of Environmental
 Contamination and Toxicology finden Sie in den nächsten Tagen unter
 www.springerlink.com/content/1432-0703. Die Druckausgabe erscheint im
 Mai. Weitere Informationen zu MON863: www.greenpeace.de.
 
 Originaltext:         Greenpeace e.V.
 Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2
 
 
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