| | | Geschrieben am 11-03-2007 Westfälische Rundschau: Kommentar zu Afghanistan/Irak
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 Dortmund (ots) - Von Lothar Klein
 
 Jeder, der schon einmal mit beiden Beinen im Morast festgesteckt
 hat, kennt die Lage: Es gibt kein Vor, es gibt kein Zurück. Mit jeder
 Bewegung sinkt man tiefer in den Dreck.
 
 So ähnlich lässt sich die politische wie militärische Lage im
 Irak und in Afghanistan beschreiben. Die Geiselnahme deutscher
 Staatsbürger, die noch unmenschlicher Drohung mit ihrer Hinrichtung
 und die Ankündigung von Terror-anschlägen unterstreichen die
 Ausweglosigkeit der Situation in dieser Region. Der Irak-Krieg hat
 seine Ziele klar verfehlt. In Afghanistan zerstören die Taliban den
 Aufbau staatlicher Ordnung und Strukturen. Übrig bleibt in beiden
 Ländern ein unübersichtlicher Morast aus Terror und Kriminalität.
 
 Niemand kann zur Zeit sagen, ob sich die deutschen Staatsbürger
 in Händen krimineller Trittbrettfahrer des politischen Terrors
 befinden oder ob es den Geiselnehmern tatsächlich um politische Ziele
 geht. Was für die Geiseln kaum einen Unterschied macht, ist für die
 Bewertung jedoch von Bedeutung. Droht für Deutschland größere
 Terrorgefahr, weil der Bundestag das Engagement der Bundeswehr in
 Afghanistan ausgeweitet hat?
 
 Eines jedenfalls belegen die Zeitpunkte der Videobotschaften. Die
 Geiselnehmer verstehen das politische Geschäft, demonstrieren Macht
 und die Ohnmacht des US-geführten Restes der politischen Welt.
 Bereits der Anschlag auf Dick Cheney galt weniger dem Leben des
 US-Vizepräsidenten als der Verbreitung ihrer Kernbotschaft: Trotz
 aller Militärpräsenz gibt es keinen Sieg.
 
 Wie lauten die Konsequenzen: Erstens muss der Bund alles daran
 setzen, das Leben der Geisel zu retten. Anschießend muss die Irak-
 und Afghanistan-Strategie auf den Prüfstand. Warum stagniert der
 Aufbau Afghanistans? Warum geschieht nichts gegen den ausufernden
 Drogenanbau? Wer profitiert im Irak vom Machtkampf, beutet Öl, Gas
 und andere Bodenschätze aus? Mit Militär allein lässt sich keine
 Zivilgesellschaft bauen. Nur Gerechtigkeit und wirtschaftlicher
 Fortschritt können dem Terror den Boden entziehen.
 
 Originaltext:         Westfälische Rundschau
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