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Lausitzer Rundschau: Sachsen schlägt öffentliche Sexualstraftäterdatei vor Kein zurück ins Mittelalter

Geschrieben am 07-03-2007

Cottbus (ots) - Das Mittelalter kannte neben dem Pranger noch
andere hübsche Strafen wie Rädern, Vierteilen oder Ersäufen. Weil all
das vor langer Zeit durch ein modernes Strafrecht ersetzt wurde, gibt
es auch den Pranger nicht mehr. Auch nicht für Triebtäter.
Die Bilder, die den kleinen, vertrauensseligen Mitja in der
Straßenbahn in Leipzig kurz vor seiner Ermordung mit dem mutmaßlichen
Täter zeigen, sind unerträglich. Für alle, besonders für jeden, der
Vater oder Mutter ist. Und dennoch ist es falsch, nun solche Männer,
wie Sachsens Innenminister vorschlägt, nach ihrer Strafverbüßung in
öffentlich zugänglichen Dateien, etwa im Internet, zu präsentieren.
Wenn es schon nicht die Einsicht in die zivilisatorische
Errungenschaft des Verbots der Selbstjustiz ist, die ein Pranger
letztlich darstellt, dann vielleicht die praktische Vernunft: Es
nützt zwar, zu wissen, dass ein vorbestrafter Sexualtäter in der
Gegend wohnt, aber schützt es auch? Und welche Gewissheit schafft es,
wenn ein solcher dort nicht gemeldet ist? Nichts und niemand kann die
Kinder wirklich schützen, außer ihre eigene Vorsicht, die
Aufmerksamkeit der Eltern und die Umsicht der Behörden. Die
allerdings sollten schon wissen, wo ihre Pappenheimer wohnen. Und sie
sollten sie nicht zu früh wieder auf die Gemeinschaft loslassen.
Manches Mal wünschte man sich eher noch eine öffentliche Datei der
Richter und Gutachter, die kläglich versagt haben.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

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Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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