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Der Tagesspiegel: AOK verteidigt Ärzte-Provision für Rabatt-Medikamente Auch Ersatzkassen halten sich Mediziner-Beteiligung offen / Erfolgreicher Probelauf in Berlin

Geschrieben am 06-03-2007

Berlin (ots) - Berlin - Der AOK-Bundesverband hat seinen Plan
verteidigt, die Ärzte an den Ersparnissen durch Rabattverträge mit
den Pharmaherstellern finanziell zu beteiligen. Als Vertragspartner
müssten die Mediziner "auch etwas davon haben", wenn sie günstigere
Medikamente aussuchten und verschrieben, sagte AOK-Sprecher Udo
Barske dem Berliner "Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe). Schließlich
erbrächten sie damit eine "zusätzliche Dienstleistung". Außerdem
müsse man dem aggressiven Marketing der Pharmafirmen begegnen, die
den Ärzten seit langem Vergünstigungen gewährten. "Das ist nur
realistisch." Die Behauptung des Allgemeinen Patientenverbandes, dass
die Pläne zur Korruption verleiteten, wies Barske als "absurd und an
den Haaren herbeigezogen" zurück. Patienten und Beitragszahler
profitierten von der rabattierten Arznei, argumentiert er. Sie
bekämen zuzahlungsfrei gute Medikamente und sparten auch noch bei den
Krankenkassenbeiträgen. "Was soll daran schlecht sein?"

Einen Probelauf gibt es bereits in Berlin: Dort hat die AOK seit
Ende 2005 eine entsprechende Vereinbarung mit der Kassenärztlichen
Vereinigung (KV), und laut AOK-Chef Rolf Müller haben sich die
Erwartungen erfüllt. 850 Ärzte beteiligten sich, 328 schafften
bereits im ersten Quartal das Soll: Sie erreichten pro Wirkstoff
mindestens 15 Prozent ihres Bruttoumsatzes mit Rabatt-Arznei. Dafür
flossen ihnen in diesem Quartal 25 000 Euro zu - für Prüfung,
Beratung und Patienten-Umstellung, wie KV-Sprecherin Annette Kurth
sagte. Die Gesamtersparnis ist noch nicht errechnet, doch Müller
sieht bereits einen "Gewinn für alle Beteiligten". Und von
Versichertenseite habe es "keine kritische Anmerkung" gegeben,
betonte der AOK-Chef.

Auch die großen Ersatzkassen haben inzwischen Rabattverträge
ausgeschrieben. Man plane "bislang keine finanzielle Beteiligung von
Ärzten", sagte eine Sprecherin der Verbands der
Angestelltenkrankenkassen (VdAK). Man behalte sich aber vor, "diese
Vorgehensweise in der Zukunft zu überprüfen und gegebenenfalls
anzupassen".

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Tel. 030/72626-2614 (Rainer
Woratschka) oder 030/26009-389

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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