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Zum Energiegipfel: Greenpeace kritisiert jetztige Politik als Mängelliste / Vorgestelltes "Schwarzbuch Versorgungssicherheit" deckt Schwachstellen auf

Geschrieben am 31-03-2006

Berlin (ots) - 31.3.2006 - Die Umweltorganisation Greenpeace
stellt heute in Berlin das "Schwarzbuch Versorgungssicherheit" vor.
In dem Buch werden die Schwachstellen der Energiepolitik der
Bundesregierung unter die Lupe genommen. Das Fazit: Deutschland hat
kein zukunftsfähiges, energiepolitisches Gesamtkonzept.

"Die jetzige Politik ist eine einzige Mängelliste", kritisiert
Karsten Smid, Energie-Experte bei Greenpeace. "Diese Schwachstellen
können nur behoben werden, wenn auf dem Energiegipfel am Montag nicht
die Einzelinteressen der Energiekonzerne vorherrschen. Langfristige
Klimaschutzziele und ein schneller Atomausstieg müssen die Eckpfeiler
einer zukünftigen Energiepoltik sein. Die Lösung aus der Energiekrise
bringen auf Dauer nur Erneuerbare Energien."

Eine der im Schwarzbuch ausgemachten Schwachstellen ist z.B. die
große Abhängigkeit Deutschlands von Rohstoffimporten wie Öl, Gas und
Uran. "Die Antwort der deutschen Politiker darauf ist Kohlekraftwerke
mit heimischer Kohle", so Smid, "aber diese Antwort ist falsch. Kohle
zerstört das Klima, und das ist keine Lapalie. Auch hier ist die
jetzige Politik mangelhaft. Der Klimawandel ist eine der größten
Katastrophen, der sich die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten
stellen muss."

Dass es beim Energiegipfel aber nicht um beste Lösungen aus der
Krise sondern um Profit-interessen geht, zeigt ein Deal, den die
Stromkonzerne der Bundesregierung anbieten wollen:
Milliardeninvestitionen in neue Kohlekraftwerke im Gegenzug für
geschenkte Verschmutzungs-rechte. "Das ist doppelt pervers", so Smid.
"Denn sowohl der Bau neuer Kohlekraftwerke als auch die kostenlose
Vergabe von Verschmutzungsrechten torpedieren jeglichen Klimaschutz."

Die kostenlose Zuteilung von Verschmutzungsrechten, sogenannten
CO2-Zertifikaten, verhindert, dass der marktwirtschaftliche Ansatz
des Emissionshandels wirklich greift. Eigentlich war der
Hintergedanke, das Klimagas Kohlendioxid da einzusparen, wo das am
billigsten geht und somit finanzielle Anreize für den Klimaschutz zu
schaffen. Das heute existierende System fördert aber vor allem den
Bau neuer Klimakiller wie Braunkohlekraftwerke. "Diesem Irrwitz der
heutigen Energiepolitik muss auf dem Energiegipfel eine Ende gemacht
werden", fordert Smid.

Auch der Idee, der Krise der Energieversorgung mit Atomkraft
beizukommen, weist das Schwarzbuch klar als Schwachstelle aus. "Nicht
nur, dass die wirtschaftlich abbaubaren Uranvorräte in absehbarer
Zeit weltweit erschöpft sind", so Smid. "Auch die Gefahren und
Probleme der Atomkraft sind weiterhin ungelöst. Weder die Frage,
wohin mit dem hochradioaktiven Müll als auch die Gefahr durch einen
Unfall oder durch Terrorangriffe hat die Bundesregierung im Griff."

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Karsten Smid
unter Tel. 0171- 87 80 821 oder Pressesprecherin Ortrun Albert unter
Tel. 0171-87 81 184. Das Schwarzbuch finden Sie auch im Internet
unter: www.greenpeace.de/schwarzbuch

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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