| | | Geschrieben am 04-03-2007 Lausitzer Rundschau: Neonazimarsch kommt nicht mehr an Soldatenfriedhof heran: Zeitenwende in Halbe
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 Cottbus (ots) - Es war nicht nur der Dauerregen, der am Samstag
 den Neonazis in Halbe eine herbe Niederlage bereitete. Zum ersten Mal
 verhinderte ein Gesetz, dass die Rechtsextremisten mit ihrem Spuk bis
 vor das Tor des Waldfriedhofs gelangten. Dort liegen tausende Tote
 eines sinnlosen Gemetzels wenige Tage vor dem endgültigen Untergang
 des Dritten Reiches. Für Neonazis seit Jahren Gegenstand eines
 Heldenkultes. Der wird sich zwar kaum von einem Tag auf den anderen
 erledigen, doch wenn nicht das Bundesverfassungsgericht das
 Landesgesetz noch kippt, das nun den Friedhof wirksam schützt, dann
 ist Halbe auf längere Sicht für die braune Szene verloren. Denn sich
 ohne Blickkontakt zu den Soldatengräbern an einer engen Straße zu
 drängen, wo kein geeigneter Platz ist, um Kränze abzulegen, dafür
 reisen auch Neonazis nicht durch ganz Deutschland.
 Dieser Erfolg hat mehrere Väter. Da ist zunächst die Polizei, die mit
 immer engeren Auflagen den Spielraum der Marschierer einengte. Da ist
 die Brandenburger Landesregierung, die nach und nach alle rechtlichen
 Möglichkeiten auslotete, um dem Spuk einen grundsätzlichen Riegel
 vorzuschieben. Und da sind die Gegendemonstranten. Zuerst nur wenige,
 dann waren es immer mehr. Sie sorgten dafür, dass zwischen ihren
 Versammlungen und denen der Extremisten von den Verwaltungsgerichten
 abgewogen werden musste. Das schränkte den Spielraum des
 Heldengedenkens weiter ein. Und nach anfänglichen Berührungsängsten
 wurden auch große politische Differenzen beiseite gelassen. Auf der
 Kundgebung zum Tag der Demokraten im November vorigen Jahres sprachen
 Vertreter von CDU und Linkspartei.
 Es bleibt abzuwarten, wie sich die Rechtsextremisten um den Hamburger
 Christian Worch nun mit ihrem Heldengedenken verhalten. Eine immer
 kleinere Zahl von Teilnehmern, die bis zur Bannmeile des
 Waldfriedhofes ziehen, können sich die Organisatoren kaum erlauben.
 Das beschädigt ihren Ruf in der Szene.
 Auch die NPD-Leute aus Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, die am
 Samstag noch mit in Halbe waren, werden kaum mit einem immer
 kleineren Trupp ohne Kranz-Ritual durch den Ort trotten wollen.
 Vielleicht weichen die Heldenmarschierer nun dauerhaft zu den
 Soldatengräbern in Seelow aus. Vielleicht suchen sie sich aber auch
 einen gänzlich neuen Ort. Mit Widerstand müssen sie überall rechnen.
 Denn Halbe hat gezeigt, dass eine demokratische Gesellschaft gegen
 Extremisten nicht wehrlos ist, wenn Zivilcourage, politischer Wille
 und Geduld zusammenkommen.
 
 Originaltext:         Lausitzer Rundschau
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