(Registrieren)

Der Tagesspiegel: Berliner SPD-Landeschef Müller: Land wird im Bundesrat mit Nein stimmen. Müller: Reform ist "keine Steuergerechtigkeit"

Geschrieben am 04-03-2007

Berlin (ots) - Das Land Berlin lehnt die geplante
Unternehmenssteuerreform der großen Koalition ab. "Wir werden im
Bundesrat mit Nein stimmen", sagte SPD-Landes- und Fraktionschef
Michael Müller dem Tagesspiegel. Für Berlin würde die geplante
Absenkung der Steuern für Körperschaften (AGs und GmbHs) einen
Steuerausfall von jährlich rund 200 Millionen Euro bedeuten. "Das
macht die Konsolidierungsbemühungen des Landes zunichte", sagte
Müller.
Der Berliner SPD-Politiker lehnt auch "aus Gründen der
"Steuergerechtigkeit" die geplante Reform ab. Den Bürgern würde viel
abverlangt werden: So sei bei Arbeitnehmern die Pendlerpauschale
gekürzt worden. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer würden die Bürger
auch spüren. Jeder müsse seinen Beitrag leisten. Für die Unternehmen
aber habe es schon unter Rot-Grün Entlastungen wie die
Gewerbesteuerfreibeträge gegeben.
Müller trägt in der Debatte um die Steuerreform den
Kompromissvorschlag des saarländischen SPD-Landeschefs Heiko Maas
nicht mit: Der SPD-Politiker schlug vor, die Steuerentlastung nicht
wie geplant von heute knapp 40 auf unter 30 Prozent, sondern sie
zunächst nur um fünf Prozentpunkte zu senken. "Mit der Halbierung der
Entlastung können wir Unternehmen nicht zurückholen", sagte Müller.
Mit der Steuerreform will die Bundesregierung im Gegenzug Unternehmen
motivieren, die in Deutschland erwirtschafteten Gewinne auch
tatsächlich hier zu versteuern. Viele Konzerne aber verlagern die
Steuerpflicht auf legalem Weg in Länder mit niedrigeren Steuersätzen.
Nicht nur die Berliner SPD, sondern auch die Berliner
Linkspartei/PDS spricht sich gegen die von der großen Koalition
geplante Reform aus. "Die Unternehmen sind in den vergangenen Jahren
schon ausreichend steuerlich entlastet worden", sagte PDS-Landeschef
Klaus Lederer. Außerdem ziehe die Steuerreform geringere
Steuereinnahmen für das Land Berlin nach sich. "Maßnahmen, die eine
Verschlechterung der Einnahmen mit sich bringen, haben wir im
Koalitionsvertrag ausgeschlossen."
Der koalitionsintern umstrittene Gesetzentwurf zur
Unternehmensteuerreform soll am 14. März im Bundeskabinett
verabschiedet und noch vor der Sommerpause im Bundestag und Bundesrat
beschlossen werden.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

57243

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: FDP: Bundestagspräsident schützt Opposition nicht ausreichend Düsseldorf (ots) - Die FDP fordert von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) einen stärkeren Einsatz für die Wahrung der Minderheitenrechte der Opposition im Parlament. "Präsidium und Ältestenrat des Bundestages sollten sich in ihren nächsten Sitzungen mit dem Thema Minderheitenschutz im Parlament befassen", sagte FDP-Generalsekretär Dirk Niebel der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Ferner müsse Lammert bei Union und SPD darauf dringen, dass diese die Rechte der drei Oppositionsfraktionen im Parlament mehr...

  • Rheinische Post: Griese: Kommunen sollen für Kinderbetreuung nach Anzahl der Kinder unter sechs Jahren Geld bekommen Düsseldorf (ots) - Im Streit um die Finanzierung der Kinderbetreuungsplätze hat die Vorsitzende des Familienausschusses Kerstin Griese (SPD) vorgeschlagen, den Kommunen das Geld nach Anzahl der Kinder unter sechs Jahren zuzuweisen. "Dafür müssen wir den Artikel 106 des Grundgesetzes erweitern", sagte Griese der "Rheinischen Post". Den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU), einen halben Punkt der Mehrwertsteuer zweckgebunden für den Ausbau der Kinderbetreuung zur Verfügung zu stellen, wies Griese als "nicht mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Lammert kündigt Ausbau der Beziehungen zu polnischem Parlament an - Verständnis für Ängste in Warschau Cottbus (ots) - Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat einen Ausbau der politischen Beziehungen zum polnischen Sejm nach französischem Vorbild angekündigt, um das schwierige Verhältnis zum östlichen Nachbarland zu entkrampfen. "Neben den Kontakten auf Regierungsebene brauchen wir institutionalisierte Verbindungen zwischen beiden Parlamenten", sagte Lammert der in Cottbus erscheinenden "Lausitzer Rundschau" (Montag-Ausgabe). Der Vorteil bestehe darin, dass damit die ganze Bandbreite der politisch bedeutsamen Auffassungen beider mehr...

  • Der Tagesspiegel: Linksfraktion will mehr Informationen zu Tornado-Einsatz Berlin (ots) - Die Linksfraktion im Bundestag sieht sich über den geplanten Tornado-Einsatz nur unzureichend informiert. Mit einer "Mischung aus Verschweigen, Halbwahrheiten und Täuschungen" versuche die Regierung das Parlamen zu gewinnen, das am Freitag entscheiden soll, sagte der Außenpolitiker Wolfgang Gehrcke dem "Tagesspiegel" (Montag-Ausgabe). Er kritisiert, dass die konkrete Nato-Anforderung keinem Abgeordneten vorliege, die Regierung nicht die genaue Zahl der Tornados benenne, die entsandt werden sollen. Sechs sollen "in der Luft" mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Von Weizsäcker kritisiert Privatisierungen am Beispiel Bahn Stuttgart (ots) - Der Wissenschaftler und SPD-Politiker Ernst Ulrich von Weizsäcker hat den von der Politik forcierten Trend zu Privatisierungen in Deutschland heftig kritisiert. "In den meisten Fällen ging es dabei nur ums schnelle Geld", sagte Weizsäcker, der für die Wissenschaftlervereinigung Club of Rome weltweit Privatisierungen untersucht hat, im Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung (Montagsausgabe). Ein Negativbeispiel sei die Deutsche Bahn. In der Praxis habe ein rein nach Gewinninteressen organisiertes Bahnnetz nie funktioniert: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht