| | | Geschrieben am 01-03-2007 Lausitzer Rundschau: Der BND-Ausschuss, fehlende Akten und neue Aussagen Die SPD riskiert viel
 | 
 
 Cottbus (ots) - Es war, obwohl gestern wichtige Akten fehlten, ein
 Tag der Wahrheit in dem Ringen um die wirkliche Geschichte jenes
 Murat Kurnaz, der von den Amerikanern nach Guantánamo verschleppt
 worden war. Denn während sich die Abgeordneten immer wieder von
 aufgeblasenen Geheimniswahrern vorführen lassen müssen, haben findige
 Journalisten inzwischen die Geschichte recherchiert, die im Übrigen
 auch ganz gut zu den bekannten Aktenfragmenten passt.
 Jeder, der sich 2002 etwas genauer mit dem jungen Bremer Türken
 beschäftigte, gelangte schnell zu der Auffassung, der Mann gehöre
 nach Hause, zu seiner Mama. Offenkundig waren selbst die
 US-Amerikaner davon überzeugt, fanden nur keinen interessierten
 Ansprechpartner dafür in Berlin.
 Aber die Verantwortlichen mit der Ferndiagnose, zunächst die Bremer
 Schlapphüte und dann die gewichtigen Runden im Kanzleramt,
 versteiften sich auf Sicherheitsbedenken. Die Folgen dieses Fehlers
 werden dadurch nicht geringer, dass ihr Opfer ein Ausländer war und
 dass er ausschaut wie aus dem Bilderbuch der Vorurteile vom bösen
 Buben. Und für viele Wähler spielt auch deswegen das Schicksal des
 Mannes nach wie vor keine Rolle.
 Jetzt droht sich die SPD im Vertrauen darauf zu versteifen und ihren
 heutigen Außenminister und früheren Sicherheitsbürokraten
 Frank-Walter Steinmeier um jeden Preis zu schützen. Ihre Sprecher
 arbeiten mit unanständigen Versuchen, allen anderen, nur nicht dem
 eigenen Spitzengenossen Fehler zu unterstellen. Das führt zu der
 Schlussfolgerung, dass im Zweifelsfall Parteiinteressen vor Fragen
 der Menschenrechte gehen. Viele, die ansonsten der Sozialdemokratie
 durchaus wohlgesonnen sind, reagieren mit Schaudern.
 Die SPD muss einen hohen Preis zahlen, sollte sie sich von Steinmeier
 eine solche Politik diktieren lassen. Denn nicht nur die Opposition
 wird angreifen, auch der christdemokratische Koalitionspartner wird
 dabei aus gutem Grund nicht mitmarschieren.
 
 Originaltext:         Lausitzer Rundschau
 Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
 
 Pressekontakt:
 Rückfragen bitte an:
 Lausitzer Rundschau
 
 Telefon: 0355/481231
 Fax: 0355/481247
 lr@lr-online.de
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 56988
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Lausitzer Rundschau: Mehr Verkehrsunfälle mit Senioren in der Region Schwere Trennung vom Auto    Cottbus (ots) - Sollten in der Lausitz mehr Senioren ihr Auto  lieber stehen lassen? Die steigende Zahl der von älteren Menschen  verschuldeten Unfälle scheint den Schluss nahe zu legen. Doch damit  würde man es sich zu leicht machen. In einer immer  bevölkerungsärmeren Region im Strukturwandel werden die Wege zu Arzt, Kaufmann oder Behörde gerade auf dem Land immer länger. Das zwingt  die Menschen noch im hohen Alter zum Autofahren. Es würde den Staat  Unsummen kosten, den Senioren künftig all das ins Haus zu bringen,  was sie sich dank ihres mehr...
 
Rheinische Post: NRW-Justizministerin will Zentralregister für Sexualstraftäter    Düsseldorf (ots) - Als Konsequenz aus dem Leipziger Kindesmord hat NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter ein Zentralregister für Sexualstraftäter gefordert. Dieses Register müsse der Polizei  ebenso wie Staatsanwälten und Gerichten zugänglich sein, fordert die  CDU-Politikerin. Wie die Rheinische Post (Freitagausgabe) weiter  berichtet, fordert die Ministerin zudem ein externes Zweitgutachten,  bevor es Lockerungen für Häftlinge gibt, die wegen Sexualdelikten  eingesperrt wurden. Auch nach Verbüßung der Strafe müsse ein  Nachsorgesystem mehr...
 
LVZ: Tödliche Lehre    Leipzig (ots) - Von André Böhmer Der Erfolg kennt immer viele Väter. So betrachtet können die  Polizeidirektionen Leipzig und Westsachsen zu Recht die Urheberschaft der beendeten Flucht des mutmaßlichen Kindermörders Uwe Kolbig für  sich reklamieren. Selbst wenn die Fahnder ihn nicht unmittelbar  gefasst haben, sondern als Schwerverletzten von einem  Straßenbahnfahrer "präsentiert" bekamen. Es ist am Ende müßig darüber zu spekulieren, warum der von hunderten  Einsatzkräften in die Enge Getriebene kapitulierte. Wichtig ist  allein, dass die Zermürbungstaktik mehr...
 
Rheinische Post: Teure Kassen wechseln  - Von ANTJE HÖNING    Düsseldorf (ots) - Viele gesetzliche Krankenkassen haben die  Beiträge drastisch angehoben. Bedanken können sich die Mitglieder  dafür bei der großen Koalition. Sie hat Arzneien mit der höheren  Mehrwertsteuer belastet. Sie hat den Kassen - ökonomisch völlig  unsinnig - die Zuschüsse gekürzt, mit denen diese versicherungsfremde Leistungen bezahlen. Diese Belastungen sind für alle Kassen gleich.  Dennoch haben einige ihre Beiträge gar nicht, andere gewaltig erhöht. Das hat etwas mit ihrer unterschiedlichen Klientel, aber auch mit den unterschiedlich mehr...
 
Rheinische Post: Der Akten-Eklat  - Von GREGOR MAYNTZ    Düsseldorf (ots) - Weil Bremer Unterlagen immer noch nicht beim  Untersuchungsausschuss angekommen sind, ließ das Gremium gestern die  Befragung platzen. Der Akten-Eklat zeigt, worauf das  Murat-Kurnaz-Verfahren zusteuert: Der Bremer Verfassungsschutz kommt  an den Pranger. Er war mit verantwortlich für die Position der  Regierung, wonach der Bremer Türke von 2002 bis 2005 unverändert als  gefährlich eingestuft wurde - und deswegen möglicherweise Jahre  länger in Guantanamo blieb.     Für die Amerikaner war Kurnaz schon bald der falsche Mann mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |