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Jammern hilft Fischern und Fischen nicht. Stellungnahme des WWF zum heute in Berlin vorgestellten Fischerei-Programm der norddeutschen Bundesländer.

Geschrieben am 01-03-2007

Hamburg/Berlin (ots) - Der WWF zeigt sich enttäuscht von dem
Fischereikonzept der Küstenländer Bremen, Hamburg,
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Darin
fordern die zuständigen Minister den Ausbau der Fischzuchten an der
Küste und ein stärkere Berücksichtigung wirtschaftlicher Belange in
der Fischerei. "Die Länder haben die Chance verpasst, eine
zukunftsfähige Fischereipolitik auf den Weg zu bringen.", erklärte
WWF-Expertin Heike Vesper am Rande des Treffens. "Sie verfolgen
Konzepte von gestern. Statt Verantwortung zu übernehmen, jammern die
Minister über den Bund und Europa."

Das Papier falle hinter die bislang in der EU und auf dem
Rio-Gipfel vereinbarten Ziele einer nachhaltigen Fischerei zurück.
Demnach sollen sich dezimierte Fischbestände erholen können. Die
Fangmengen sollen die Stabilität der Bestände nicht gefährden. Die
Minister vernachlässigen nach Ansicht des WWF die Umweltbelange.
"Kurzfristiges Wirtschaftsdenken hat schon viele Fischereien
zerstört", warnt Vesper. So werde die Zukunft der Fischer und der
Fischbestände aufs Spiel gesetzt.

Mecklenburg-Vorpommern will laut dem Länderpapier 30 Millionen
Euro EU-Gelder in die Entwicklung der Dorsch-Zucht investieren.
"Dorsch züchten, ihn dann im Meer aussetzen, damit die Fischer ihn
dort fangen - das ist ohne ein nachhaltiges Management barer Unsinn",
so Vesper. So könne der durch die politischen Fehler der
Vergangenheit heraufbeschworene Kollaps der Dorschbestände nicht
verhindert werden. Zudem sei bislang keine unabhängige Umweltprüfung
der geplanten Fischzuchten auf See vorgesehen. Völlig unklar sei
auch, woher der Futterfisch für immer mehr Zuchtanlagen kommen solle.
"Aquakulturen sind keine Lösung für die Fischereikrise", betont die
WWF-Sprecherin.

Der WWF fordert, die kommenden EU-Subventionen für
umweltverträgliche Fangtechniken, ein besseres Fischerei-Management
und einen Öko-Check zu investieren. Mit einem Öko-Check könnten
Fischereien das Nachhaltigkeitssiegel des MSC ("Marine Stewardship
Council") erwerben und dauerhaft ihre Erträge sichern. Das neue
Förderprogramm der Europäischen Union, der Europäische Fischereifonds
(EFF), wird in den kommenden sechs Jahren rund 4 Milliarden Euro
ausschütten. Allein in Deutschland sollen rund 250 Millionen Euro
investiert werden. Auch die umweltgerechte Fischerei gilt als
förderungswürdig.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6638
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Heike Vesper, WWF-Referentin für Meeresfischerei, Tel. 0162-2914447;
Ralph Kampwirth, WWF-Pressestelle, Tel. 040-530200118, E-Mail:
kampwirth@wwf.de


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