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Vor dem Energiegipfel: Umweltverbände fordern neues Energiekonzept

Geschrieben am 30-03-2006

Bonn (ots) - Die deutschen Umweltverbände fordern von
Bundeskanzlerin Mer-kel ein klares Bekenntnis zu Klimaschutz und
Atomausstieg. Das angekündigte Energiekonzept der Bundesregierung
müsse Energieeffizienz und den Ausbau der Erneuerbaren Energien in
den Mittelpunkt stellen. Hubert Weinzierl, Präsident des Deutschen
Naturschutzringes (DNR): "Wir fordern, den Atomausstieg kompromisslos
durchzusetzen." Die aktuelle Debatte über einen Weiterbetrieb der
Atomkraftwerke sei aberwitzig und stelle eher eine
Ablenkungsstrategie der Energiekonzerne dar. Offensichtlich sei die
konventionelle Energiewirtschaft nicht im Stande, eine bessere
Antwort auf die Abhängigkeit von Öl und Gas und den Treibhauseffekt
zu liefern. Dabei sei der Anteil Erneuerbarer Energien am
Gesamtverbrauch von Strom, Wärme und Kraftstoffen in Deutschland
schon heute höher als der Anteil der Atomenergie.

Weinzierl plädiert als Vorsitzender des Dachverbandes der
deutschen Umweltverbände für eine nachhaltige Energiepolitik und mehr
Energieeffizienz: "Es wäre ein Irrweg zu versuchen, die derzeitige
Energieverschwendung durch andere Energiequellen ersetzen zu wollen.
Durch Energieeffizienz kann circa die Hälfte des derzeitigen
Energieverbrauchs vermieden werden. Es ist einfacher und billiger,
Energie zu sparen als sie teuer und mit gigantischen Umweltrisiken zu
erzeugen." Eine durchgreifende Senkung des Energieverbrauches sei die
Basis für den Umbau der Energieversorgung hin zu Erneuerbaren
Energien und effizienter Kraft-Wärme-Kopplung.

Die Branche der Erneuerbaren Energien hat angekündigt, bis zum
Jahr 2020 mehr als 20 Prozent des gesamten deutschen
Energieverbrauchs mit sauberer Energie aus Wind, Wasser, Sonne,
Erdwärme und Bioenergie zu decken. Johannes Lackmann, Präsident des
Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE): "Hierfür werden die
Unternehmen der Erneuerbaren Energien insgesamt über 200 Milliarden
Euro in Deutschland investieren." Allein im vergangenen Jahr seien
bereits 9 Milliarden Euro in Anlagen zur sauberen Energiegewinnung
investiert worden. Schlüssel für ein nachhaltiges Energiekonzept ist
aus Sicht des BEE das Zusammenwirken von Effizienzmaßnahmen,
Erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung. Lackmann: "Nur so
können wir gleichzeitig die Importabhängigkeit verringern, die Preise
stabil halten und die Klimaschutzziele erreichen."

Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) erinnert daran,
dass schon die Klimaschutzprogramme der Bundesregierungen von 1997
und 2000 dem Ausbau der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
das mit Abstand höchste Potenzial zur mittelfristigen Minderung der
CO2-Emissionen zuschrieben. Dennoch fand kein erheblicher Ausbau von
KWK-Anlagen statt. Prof. Klaus Traube stellt fest, das im Jahr 2002
erlassene KWK-Gesetz habe den Ausbau der KWK nur sehr restriktiv
gefördert. "Heute stagniert der KWK-Ausbau, die CO2-Minderung bleibt
weit unter dem gesetzten Ziel. Wir begrüßen, dass der
Koalitionsvertrag die Förderung des KWK-Ausbaus ankündigt und
erwarten eine zügige Umsetzung".

Originaltext: Deutscher Naturschutzring
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=29188
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_29188.rss2

Pressekontakt:

Helga Inden-Heinrich, stellv. DNR-Generalsekretärin
Tel.: 0228/35 90 05
Dipl.- Vw. Milan Nitzschke, (BEE)
Tel.: 05252-939800, Handy 0174-2429918
Prof. Klaus Traube, (B.KWK)
Tel.: 06171/25 815


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