(Registrieren)

Klimawandel: EU-Kommissar Dimas fordert Verhandlungen über weltweites Folgeabkommen zu Kyoto

Geschrieben am 19-02-2007

Brüssel/Washington (ots) - Anlässlich des zweiten Jahrestags des
Inkrafttretens des Kyoto-Protokolls forderte EU-Umweltkommissar
Stavros Dimas die internationale Gemeinschaft auf, so bald wie
möglich Verhandlungen über ein umfassendes Übereinkommen zum
Klimawandel aufzunehmen, das an die Stelle des Kyoto-Protokolls
tritt, wenn dieses 2012 ausläuft. Kommissar Dimas war jetzt in
Washington, um mit hochrangigen US-Regierungsbeamten und
Kongressmitgliedern über künftige Maßnahmen zum weltweiten
Klimaschutz und andere Umweltfragen zu sprechen. Aus Anlass des
Jahrestags des Kyoto-Protokolls hatte die Kommission im Rahmen ihrer
Kampagne zur Sensibilisierung der Menschen für ihren eigenen Beitrag
zum Klimaschutz europäische Meteorologen und Wetteransager zu einer
Tagung nach Brüssel eingeladen.

Hierzu erklärte Dimas: "Es ist unerlässlich, dass die Vereinigten
Staaten und alle anderen großen Verursacher von
Treibhausgasemissionen sich an diesen Maßnahmen beteiligen. Die große
Bedrohung, die vom Klimawandel ausgeht, hat weltweite Auswirkungen
und kann nur durch eine weltweite Lösung abgewendet werden. Ich halte
es für sehr ermutigend, dass in den USA zunehmend Interesse am
Emissionshandel besteht, einem wichtigen Instrument zur Begrenzung
von Treibhausgasemissionen, das wir in Europa bereits anwenden. Das
Kyoto-Protokoll ist ein wichtiger erster Schritt hin zur Bekämpfung
des Treibhausgasausstoßes, aber es sind noch viel tiefere Einschnitte
notwendig, um gefährliche Klimaveränderungen mit ihren enormen
wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Folgen für die gesamte
Menschheit zu verhindern. Angesichts der alarmierenden Prognosen zum
weltweiten Treibhauseffekt, die Anfang dieses Monats vom
Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC)
veröffentlicht wurden, muss die internationale Gemeinschaft dringend
Verhandlungen aufnehmen, um im Anschluss an das Kyoto-Protokoll ein
umfassendes und ehrgeiziges neues weltweites Übereinkommen
abzuschließen."

Ferner erklärte Dimas: "Mit ihrem Maßnahmenpaket vom 10. Januar
zum Klimawandel und zur Energieversorgung nimmt die Kommission beim
Aufzeigen der notwendigen Schritte eine Vorreiterrolle ein. Als
nächstes müssen die Industriestaaten insgesamt ihre Emissionen bis
2020 auf 30 % unter das Niveau von 1990 senken. Auch die
Entwicklungsländer müssen im Rahmen ihrer Möglichkeiten anfangen, den
Anstieg ihrer Emissionen zu bremsen. Dieses kühne Vorhaben lässt sich
erreichen und finanzieren - und ist unerlässlich, wenn Aussicht
bestehen soll, die globale Erwärmung auf höchstens 2° C über der
Temperatur vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen. Ab einem
Temperaturanstieg von 2° C nimmt nach wissenschaftlicher Erkenntnis
die Gefahr erheblich zu, dass unumkehrbare und möglicherweise
katastrophenartige Veränderungen eintreten. Dies dürfen wir im
Interesse künftiger Generationen nicht zulassen."

Während seines Besuches in Washington wird Kommissar Dimas das
Integrierte Energie- und Klimapaket erläutern, das die Kommission
letzten Monat vorgestellt hat (vgl. IP/07/29). Ziel dieses
Maßnahmenpakets ist es, den weltweiten Kampf gegen den Klimawandel zu
verstärken sowie die Energieversorgungssicherheit und
Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union zu verbessern.

Durch die Festlegung konkreter Ziele und Maßnahmenvorschläge
erhielt die Diskussion im Vorfeld zu einem neuen Klimaschutzabkommen
neue Impulse. Die Kommission will, dass sich diese Initiative rasch
in der Aufnahme konkreter Verhandlungen niederschlägt.

Treffen der Meteorologen

Im Rahmen der Sensibilisierungskampagne, die die Kommission unter
dem Motto "Wie kannst Du den Klimawandel kontrollieren?" gestartet
hat, kamen jetzt mehr als 45 Meteorologen und Fernseh-Wetteransager
aus ganz Europa im Berlaymont-Gebäude, dem Brüsseler Hauptsitz der
Kommission, zusammen. Aus Deutschland nahmen Inge Niedek, Dieter
Walch (beide ZDF) und Maxi Biewer (RTL) an dem internationalen
Treffen teil. Wetteransager sind als Klimaexperten und
Medienpersönlichkeiten in den jeweiligen Heimatländern hervorragend
geeignet, die mit der Kampagne angestrebte Sensibilisierung der
Öffentlichkeit für den Klimawandel und für die Möglichkeiten jedes
Einzelnen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zu
unterstützen. Deshalb werden sie aufgerufen, ein Netzwerk zu
schaffen, dass zur Erreichung dieser Ziele beiträgt.

Eröffnet wurde das Treffen vom Generaldirektor der GD Umwelt der
Kommission, Mogens Peter Carl. Weitere Sprecher wearen Jerry
Lengoasa, stellvertretender Generalsekretär der Weltorganisation für
Meteorologie, und zwei Mitverfasser des in Kürze erscheinenden
Vierten Berichts des Zwischenstaatlichen Ausschusses für
Klimaänderungen (IPCC), Prof. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut
für Klimafolgenforschung (Deutschland) und Prof. Pavel Kabat von der
Universität und dem Forschungszentrum Wageningen (Niederlande).

Mit der Kampagne soll den Menschen durch praktische Tipps
vermittelt werden, wie sie mit Hilfe einfacher Maßnahmen wie der
Installierung von Energiesparlampen oder des Abfallrecycling selbst
einen Beitrag zur Verringerung der Treibhausgasemissionen leisten
können. Dabei werden verschiedene Kommunikationsmittel eingesetzt, so
z. B. Fernsehen, Online- und Außenwerbung, eine spezielle Website und
ein besonderes Programm für Schulen. Vgl. MEMO/07/58

EU-Maßnahmen zum Klimawandel
http://ec.europa.eu/environment/climat/home_en.htm
Kampagne "Wie kannst Du den Klimawandel kontrollieren?"
http://ec.europa.eu/environment/climat/campaign/index.htm

Originaltext: Europäische Kommission
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=35368
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_35368.rss2

Bei Rückfragen und weiteren Informationen:
Die Europäische Kommission c/o Edelman GmbH
Dirk-Arne Walckhoff
Tel.: (069) 75 61 99 - 20
E-Mail: dirk-arne.walckhoff@edelman.com
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Webseite der Kampagne:
http://www.climatechange.eu.com
Mehr Informationen zum Thema Klimaschutz gibt es hier:
http://www.europa.eu.int/comm/environment/climat/home_en.htm


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

54823

weitere Artikel:
  • LVZ: Roth: Beckstein hat die Chance, die ideologischen Scheuklappen der Stoiber-CSU gegenüber den Grünen abzulegen Leipzig (ots) - Die Parteivorsitzende der Grünen, Claudia Roth, räumt dem designierten neuen bayerischen Ministerpräsidenten, Günther Beckstein (CSU), eine echte Chance ein, das bisher vom Amtsinhaber Edmund Stoiber (CSU) mit "besonders dicken Scheuklappen" versehene Verhältnis zwischen den Christsozialen und den Grünen im Freistaat positiv zu verbessern. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) sagte Frau Roth: "Stoiber hat gegenüber Grün immer besonders dicke Scheuklappen. Er hatte immer ein Problem mit Grünen, vor allem mehr...

  • Paritätischer Wohlfahrtsverband: "Bei Heroin-Therapie nicht auf halbem Weg stehen bleiben" Berlin (ots) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert die Unionsfraktion im Bundestag auf, bei der besseren Behandlung von Heroinabhängigen nicht auf halbem Weg stehen zu bleiben. "Mit ihrer Zustimmung zur Verlängerung der laufenden Modellprojekte zeigt die Union, dass sie die Erforderlichkeit erkannt hat, Schwerstabhängigen notfalls auch mit synthetischem Heroin zu helfen, wenn alle anderen Therapien versagt haben", sagte Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. Die Zahl der Menschen, denen mit dieser neuen mehr...

  • Klaeden: Neuen außenpolitischen Gefahren gemeinsam begegnen Berlin (ots) - Zu den Plänen der USA, einen Raketenschutzschild in Osteuropa zu errichten, und zur Reaktion Russlands darauf erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eckart von Klaeden MdB: Die Ankündigung der USA, die Errichtung eines Raketenschutzschildes in Polen und Tschechien zu erwägen, hat heftige Reaktionen Moskaus ausgelöst. Dabei drohte der russische Generalstabschef sogar, das INF-Abkommen von 1987 zu kündigen, das die Stationierung und Produktion von Kurz- und Mittelstreckenraketen sowohl in den mehr...

  • Fromme: Sprache ist der Schlüssel zur Integration - größere Anstrengungen notwendig Berlin (ots) - Zu der Entschließung des Bundesrates zur Änderung der Verordnung über die Durchführung von Integrationskursen für Ausländer und Spätaussiedler (Drucksache 38/07) erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB: Das Erlernen der deutschen Sprache ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration. Zwar basiert eine erfolgreiche Integration noch auf vielen anderen Faktoren; aber das Erlernen der deutschen Sprache steht im Zentrum mehr...

  • Gesine Lötzsch: Kfz-Steuer-Umstellung sozial flankieren Berlin (ots) - Zur Debatte über eine abgasbezogene Kfz-Steuer erklärt Gesine Lötzsch, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE.: Die klimapolitisch vernünftige Umstellung der Kfz-Steuer vom Hubraum auf die Abgase muss sozial flankiert werden, wenn sie nicht zur Ausgrenzung von Millionen vom Autoverkehr führen soll. Der Vorschlag der grünen Fraktionschefin Renate Künast, künftig nur noch Autos mit Hybrid-Technik zu kaufen, klingt gut, setzt aber den entsprechenden Geldbeutel voraus. Für Menschen mit niedrigen Einkommen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht