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"Europäisches Klima-Fahrtenbuch 2012 für Pkw" / Verbrauch deutscher Autos muss durchschnittlich um ein Viertel, bei Premium-Marken um ein Drittel sinken

Geschrieben am 19-02-2007

Berlin (ots) - Damit die europäischen Autoproduzenten den ab 2012
geltenden Wert von 130 Gramm CO2 pro Kilometer erreichen, müsse der
Kohlendioxidausstoß und damit der Verbrauch neuer Autos im
Durchschnitt um ein Fünftel sinken. Weil deutsche Hersteller die
CO2-Emissionen ihrer Pkw in den letzten zehn Jahren deutlich weniger
verringert haben als andere, müssten sie diese bis 2012 um ein
Viertel, Premium-Hersteller wie BMW und Mercedes sogar um ein Drittel
reduzieren. Die jährliche Minderung des CO2-Ausstoßes deutscher
Autohersteller müsse im Mittel sieben Gramm, bis 2012 insgesamt mehr
als 40 Gramm betragen. Französische Hersteller müssten den Verbrauch
wie schon in den letzten Jahren lediglich um drei Gramm pro Jahr
reduzieren. Diese Zahlen veröffentlichte der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) heute in einem "Europäischen
Klima-Fahrtenbuch 2012 für Pkw".

Zwar produzierten deutsche Hersteller in der Kleinwagen- und
Mittelklasse auch verbrauchsarme Diesel-Pkw. Diese würden jedoch
vorrangig im Ausland verkauft. So emittierten im Inland verkaufte
VW-Dieselautos 13 Gramm CO2 mehr als im Ausland angebotene. Die
Analyse der aktuellen Zulassungszahlen habe auch ergeben, dass es vor
allem der stark wachsende Anteil besonders großer und schwerer
Dieselautos sei, der die Klimaschutzziele gefährde. Deutschland sei
das einzige EU-Land, in dem Diesel-Pkw mit 173 Gramm 2006 erstmals
höhere Emissionen aufwiesen als Benziner. Der Einsatz von
Dieselmotoren erfolge außerdem zunehmend in Luxuslimousinen und
Geländewagen, anstatt sie wie in den anderen EU-Ländern als
Spartechnik zu nutzen. Hinzu komme, dass jeder zweite neue Pkw in
Deutschland als Dienst- oder Firmenwagen zugelassen werde,
Luxusmodelle von Mercedes oder BWM sogar zu 80 Prozent. Resultat sei,
dass der CO2-Ausstoß aller 2006 in Deutschland verkauften Pkw mit
mehr als 170 Gramm pro Kilometer etwa zehn Gramm über dem
EU-Durchschnitt liege. Lediglich Opels Pkw-Flotte erreiche das
europäische Mittel, Ford liege sogar etwas darunter.

Automarken wie Citroen oder Fiat, deren Durchschnitt bei 150 Gramm
pro Kilometer liege, müssten den Verbrauch ihrer Neuwagenflotte bis
2012 um etwa 15 Prozent reduzieren. Bei den in Deutschland verkauften
VW-Mittelklasseautos, die gut 160 Gramm pro Kilometer emittierten,
sei eine Verbrauchsabsenkung um rund 25 Prozent erforderlich.
Hersteller wie Mercedes oder BMW, deren Autos im Mittel etwa 180
Gramm pro Kilometer ausstießen, müssten den Verbrauch um ein Drittel,
d.h. um etwa 60 Gramm CO2 pro Kilometer verringern.

BUND-Vorstandsmitglied Helmut Horn: "Wenn die Hersteller es nicht
schaffen, die Reduktionspflichten untereinander aufzuteilen, wird die
EU die Regeln dafür festlegen müssen. Klar ist aber, auf die
Hersteller von Geländewagen und Luxuskarossen kommen größere
Pflichten zu als auf die Produzenten kleinerer Autos. Letztere haben
in der Vergangenheit - wie in Italien oder Frankreich -
vergleichsweise mehr eingespart als die Hersteller großvolumiger
Autos. In Zukunft wird sich der Wettbewerb der Autobauer stärker auf
Spritsparmotoren und innovative Techniken zur Gewichtsreduzierung der
Pkw ausrichten müssen statt wie bisher auf immer höhere Leistungen."

Neben möglichen Einsparungen durch eine Gewichtsreduzierung liege
die größte Sparreserve von bis zu 30 Prozent in der effizienteren
Motorisierung der Autos. Abgasbezogene Steuern, Tempolimits, die
Abschaffung der Steuerbegünstigung von Dienst- und Geschäftswagen und
Änderungen der Werbestrategien der Hersteller könnten solche Trends
entscheidend fördern.

Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte: "Die EU-Kommission hat die
Hersteller aufgefordert, einen Verhaltenskodex für umweltfreundliche
Werbung zu unterzeichnen. Was aber geschieht tatsächlich? Mercedes,
BMW und VW lassen in ihrer Werbung Geländewagen und Sprit saufende
Autos durch naturnahe Wüsten, Berglandschaften oder Flussauen rasen.
Das widerspricht jedem ökologischen Kodex. Die Automanager brauchen
offensichtlich Nachhilfeunterricht. Es muss schleunigst `In` sein,
für eine möglichst umweltfreundliche Mobilität zu werben."

Noch bis Ende März läuft im Internet der BUND-Wettbewerb zur
Verfremdung der Werbeplakate von Pkw-Herstellern unter
www.bund.net/klimaschutz

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7666
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Pressekontakt:
Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte,
Tel. 030-27586-435 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressestelle,
Tel. 030-27586-425, Mobil: 0171-8311051,
Fax: -449,
E-Mail: presse@bund.net,
www.bund.net


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