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Rheinische Post: Schulgesetz und Elternwillen - Von DETLEV HÜWEL

Geschrieben am 29-03-2006

Düsseldorf (ots) - Auch eine Schulministerin ist lernfähig. Aus
den Diskussionen der letzten Wochen hat Barbara Sommer (teilweise)
Konsequenzen gezogen. So sollen in Zukunft jene Eltern, die ihr Kind
nicht auf eine "höhere" Schule schicken wollen, obwohl es das Zeug
dazu hätte, mit sanftem Druck zur Einsicht gebracht werden. Davon war
bislang im Ministerium keine Rede. Allerdings soll der Staat in
diesem Fall nur appellieren, jedoch nichts erzwingen können.

Das passt nicht zum umgekehrten Fall: Wenn Eltern darauf beharren,
dass ihr Kind unbedingt aufs Gymnasium gehen soll, die Lehrer aber
trotz aufwändiger Tests ("Prognose-Unterricht") bei der gegenteiligen
Auffassung bleiben, wird dem Kind der gymnasiale Start verwehrt. In
diesem Fall stünde also der Willen des Staates über dem der Eltern.

Es mag ja sein, dass es künftig - wie die Ministerin beteuert -
nur ganz wenige Fälle sind, in denen trotz intensiver Beratung und
Tests die Beurteilungen von Eltern und Lehrern weiter unversöhnlich
auseinanderklaffen. Wenn das so ist, fragt man sich allerdings, warum
die CDU den in der Verfassung abgesicherten Elternwillen überhaupt
einschränken will.

Und die Lehrer? Sie werden in Zweifelsfällen wohl eher geneigt
sein, eine Zweitempfehlung für die weiterführende Schule abzugeben.
Das wiederum dürfte dem Elternwillen stark entgegenkommen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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