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Der Tagesspiegel: Bundesprüfstelle setzt 99 rechtsextremistische CDs auf den Index

Geschrieben am 15-02-2007

Berlin (ots) - Die CDs haben Titel wie "Gaszimmer", "Aus dem
Führerhauptquartier", "Kingdom of Hate" oder schlicht "Für
Deutschland". Solche und ähnliche Machwerke rechtsextremer Bands, die
sich "Terrorkorps", "Endlöser" oder "Hate Crime" nennen, hat die
Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien im vergangenen Jahr auf
den Index gesetzt. Insgesamt waren es 99 CDs, eine Langspielplatte
sowie vier Bücher und drei Schriften, die bei Androhung von Geld-
oder Freiheitsstrafe Kindern und Jugendlichen nicht mehr zugänglich
gemacht werden dürfen - wegen rassistischer Inhalte, wegen
Verherrlichung oder Verharmlosung des Nationalsozialismus oder des
Krieges. Filme und DVDs waren 2006 im Unterschied zu früheren Jahren
nicht dabei.
Die Liste der indizierten Objekte findet sich in der Antwort des
Bundesfamilienministeriums auf eine Anfrage von
Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linkspartei/PDS). Das Schreiben
des Ministeriums liegt dem Tagesspiegel vor. 2005 hatte die
Prüfstelle 65 rechtsextremistische CDs, 15 Videos und DVDs, drei
Zeitschriften und ein Buch indiziert.
Bei den im vergangenen Jahr indizierten CDs fällt auf, dass die in
Deutschland verbotene Skinhead-Bewegung "Blood & Honour" immer noch
versucht, hier zu agieren. Auf der Liste der Bundesprüfstelle für
2006 finden sich fünf CDs mit deutlich erkennbarem Bezug zu Blood &
Honour. Im September 2000 hatte der damalige Bundesinnenminister Otto
Schily (SPD) das Verbot der "Blood & Honour-Division Deutschland"
verfügt. Die Skinhead-Vereinigung ist allerdings international
vernetzt. Aus den USA und anderen Staaten gelangen immer wieder
einschlägige Tonträger, oft konspirativ über Kuriere, in die
Bundesrepublik.
Mindestens 21 der in der Liste der Prüfstelle genannten
Musikvertriebe befinden sich in den Vereinigten Staaten. Es folgen
Label aus Deutschland und skandinavischen Ländern. Wie schwierig die
genaue Herkunft zu ermitteln ist, zeigen die vielen Lücken in der
Liste. Bei 20 CDs steht "Vertreiber unbekannt", bei weiteren 32 CDs
fehlt der Prüfstelle die Adresse des Labels.
Die indizierten Bücher und Schriften fallen vor allem durch
NS-Nostalgie und extreme Hetze auf.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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