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Frühkindliche Bildung / Hohe Bildungsrenditen durch Investitionen in die Jüngsten

Geschrieben am 15-02-2007

Berlin (ots) -

- Qualitative Verbesserungen der frühkindlichen Bildung
führen zu 8 Prozent Rendite für den Staat und 13 für die
Volkswirtschaft
- Gemeinsames Engagement von Bund, Ländern und Gemeinden
erforderlich

Zusätzliche und kostenfreie Kindergartenplätze zahlen sich für den
Staat erst dann richtig aus, wenn zugleich die Qualität der
frühkindlichen Bildung verbessert wird. Dies geht aus Berechnungen
des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag des
politisch unabhängigen Unternehmensnetzwerks "Wissensfabrik -
Unternehmen für Deutschland e.V." hervor. Dessen Mitgliedsunternehmen
engagieren sich bundesweit mit 250 Bildungsprojekten in über 400
Bildungskooperationen. Mit der Studie legt die Wissensfabrik nun
erstmals Zahlen über Renditen von Investitionen in frühkindliche
Bildung vor und bestätigt damit die Notwendigkeit von quantitativen
sowie qualitativen Verbesserungen in diesem Bereich.

Qualitative Investitionen in frühkindliche Bildung lohnen sich
langfristig

Gut 10 Milliarden Euro pro Jahr müsste der Staat zusätzlich
aufbringen, um nicht nur ein größeres und gebührenfreies Angebot an
Kindergartenplätzen, sondern auch höher qualifizierte Betreuer/innen
sowie Ganztags-Grundschulen zu finanzieren. Doch die Studie zeigt:
Bis 2050 entstünde ein durchschnittliches Einnahmeplus von fast 14
Milliarden Euro pro Jahr, weil besser ausgebildete Beschäftigte
erfahrungsgemäß weniger von Arbeitslosigkeit betroffen sind, ein
höheres Sozialprodukt erwirtschaften sowie mehr Steuern und
Sozialbeiträge zahlen. Zudem würde der Staat durch die intensivere
Förderung auf Dauer 4,2 Milliarden Euro jährlich einsparen - etwa,
weil die Kinder früher eingeschult werden können und weniger Ausgaben
für die Nachqualifizierung von Kindern und Jugendlichen anfielen, die
in der Schule oder in der Berufsausbildung nicht mitkommen. Der
Aufwand für das gesamte Paket rentiere sich damit für den Staat
langfristig mit rund 8 Prozent, so das Ergebnis der Studie. Das
Bruttoinlandsprodukt könnte im Jahr 2050 - in heutigen Preisen
gerechnet - um 100 Milliarden Euro höher sein, als es ohne diese
Maßnahmen möglich wäre, so IW-Direktor Prof. Dr. Michael Hüther.

Stärkeres Engagement für frühkindliche Bildung nötig

Für die Wissensfabrik ist Wissen der entscheidende Rohstoff, in
den es schon früh zu investieren gilt, um den Standort Deutschland
zukunftsfähiger machen. Als Auftraggeber der Studie tritt das
Unternehmensnetzwerk daher für ein stärkeres Engagement der Politik
für den frühkindlichen Lernbereich ein. Denn Kinder, die länger als
ein Jahr einen Kindergarten besucht haben, sind ihren Altersgenossen
im Alter von 15 Jahren ein bis zwei Jahre voraus. Die Hälfte des
Vorsprungs ist auf den Kindergartenbesuch zurückzuführen. "Kinder,
Staat und Wirtschaft profitieren, wenn frühkindliche Bildung ernster
genommen wird", sagt Dr. Jürgen Hambrecht, Vorstandsvorsitzender der
BASF Aktiengesellschaft. Qualifizierte Mitarbeiter seien gefragter
denn je. Bereits jedes siebte Unternehmen bekomme den
Fachkräftemangel zu spüren. Die Situation werde durch die
geburtenschwachen Jahrgänge noch verschärft. Doch rund 160.000
Schulabsolventen pro Jahr müssten zunächst eine berufsvorbereitende
Maßnahme besuchen, bevor sie eine Lehre antreten können. "Wer den
Standort Deutschland sichern will, muss also in Bildung investieren,
denn als Hochtechnologie-Standort leben wir von kreativen
Mitarbeitern und ihren Ideen", so Hambrecht.

Die nun vorgelegte Studie soll zusätzliche Argumente liefern,
schon früh in Bildung zu investieren. Neben einem quantitativen
Ausbau sind dabei vor allem qualitative Verbesserungen notwenig, um
langfristige Erfolge zu erzielen. Hans Wall,
Aufsichtsratsvorsitzender der Berliner Wall AG, schlägt vor allem
einen stärkeren Praxisbezug in jungen Jahren vor. Gemeinsam mit Bund
und Ländern werde sich die Wirtschaft engagieren, um mit ihrem
Praxiswissen Impulse zu liefern. Projekte seines Unternehmens mit
Grundschulen hätten bereits messbare Erfolge erbracht: "Nicht nur der
Wortschatz, das Allgemeinwissen und die Rechenleistungen der Kinder
haben zugenommen, auch ihr Selbstbewusstsein ist deutlich gewachsen",
so Wall.

Fazit:

- Die frühkindliche Bildung muss weiter ausgebaut werden.
- Neben dem Ausbau von Kindergärten müssen vor allem
qualitative Verbesserungen vorgenommen werden - etwa durch
mehr Praxisnähe der Wissensvermittlung.
- Politik und Wirtschaft müssen sich als Partner gemeinsam
dafür einsetzen, den Wissensstandort Deutschland zu
fördern.

Hinweis an die Redaktion:

Den Volltext der Studie, eine Kurzfassung, Infografiken sowie
weitere Materialien finden Sie im Internet unter
www.wissensfabrik-deutschland.de.

Originaltext: Wissensfabrik
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=56885
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_56885.rss2

Pressekontakt:
Lars Rademacher, Pressesprecher
Wissensfabrik - Unternehmen für Deutschland e.V.
Telefon: +49 (0)621-60-45 616
presse@wissensfabrik-deutschland.de

Dr. Axel Plünnecke
Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Tel. +49 (0) 177 233 82 38
pluennecke@iwkoeln.de


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