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Der Tagesspiegel: Ex-General Kujat kritisiert "Tornado"-Debatte

Geschrieben am 14-02-2007

Berlin (ots) - Der frühere Generalinspekteur und
Nato-Spitzenmilitär Harald Kujat hat die Debatte über den geplanten
"Tornado"-Einsatz in Afghanistan als weltfremd kritisiert. Die Frage,
ob es sich bei den Aufklärungsflügen um einen Kampfeinsatz handele,
sei "eine typisch deutsche Diskussion, die überwiegend von
militärischen Laien geführt wird", sagte der ehemalige Leiter des
Nato-Militärausschusses dem Tagesspiegel (Donnerstagausgabe). Die
Ergebnisse der Aufklärung aus der Luft seien eine Grundlage für
konkrete Einsatzentscheidungen "und damit auch im Zusammenhang mit
Kampfhandlungen zu sehen".

Als unrealistisch wertete es Kujat auch, einen Kampfeinsatz
deutscher Bodentruppen generell auszuschließen. Eine Verlegung
deutscher Einheiten von Nordafghanistan in den Süden, wie das einige
Nato-Partner fordern, mache zwar militärisch wenig Sinn. "Deutsche
Truppen in den Süden zu verlegen bloß mit dem Argument, die Deutschen
sollten gefälligst das gleiche Risiko tragen, zynischerweise auch mit
Hinweis auf die Verluste - das akzeptiere ich nicht", sagte der
Ex-General, unter dessen Leitung die Nato ihren Operationsplan in
Afghanistan erarbeitet hatte. Aber in einem Notfall müsse Deutschland
bereit sein, seine Soldaten in Einsatzreserven oder in der Schnellen
Eingreiftruppe der Nato in den Kampf zu schicken.

Kujat forderte die Politik auf, sich stärker als bisher um zivilen
Aufbau und die Lösung des Drogenproblems in Afghanistan zu kümmern.
"Militärisch können wir diesen Konflikt nicht verlieren", sagte
Kujat. "Aber Afghanistan ist allein militärisch auch nicht zu
gewinnen." Um den Drogenhandel zu bekämpfen, müsse die internationale
Gemeinschaft notfalls die Mohn-Ernten selbst aufkaufen und den Bauern
Alternativen bieten. "Das wäre auch nicht teurer als der Preis, den
wir als Gesellschaft heute schon zahlen", sagte er.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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