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Erwerb von Exel durch die Deutsche Post AG: Wirtschaft und Verbraucher müssen überteuerte Auslandsinvestition

Geschrieben am 08-09-2005

Das Aktionsforum Mehr Farbe im Postmarkt kritisiert die geplante Finanzierung des anvisierten Kaufs des britischen Exel-Konzerns durch die Deutsche Post AG. Eine Refinanzierung des Kaufpreises, der nach Branchenschätzungen rund 5,3 Milliarden Euro (zzgl. der Übernahme der Schulden von Exel) betragen dürfte, kann die Deutsche Post AG aus ihrem Express- und Logistikbereich keinesfalls leisten. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) im Unternehmensbereichen Express und Logistik der Deutschen Post AG lag im ersten Halbjahr 2005 bei 285 Millionen Euro.

Somit drängt sich der Eindruck auf, dass erneut die Einnahmen aus dem Briefmonopol für die Auslandsexpansion der Deutschen Post AG herangezogen werden – und somit Wirtschaft und Verbraucher in Deutschland den überteuerten Kauf von Exel zum Großteil finanzieren müssen. „Die Finanzierung von Aktivitäten auf ausländischen Express- und Logistikmärkten der Deutschen Post AG aus Monopolgewinnen stellt eine massive Wettbewerbsverzerrung dar“, so Dr. Bernd Jäger, Sprecher des Aktionsforums Mehr Farbe im Postmarkt. „Spätestens jetzt wird deutlich, dass der nationale Briefdienst der Deutschen Post AG finanziell und gesellschaftsrechtlich vollständig getrennt von sonstigen Konzernaktivitäten geführt werden muss (strukturelle Separierung). Außerdem muss das Briefmonopol aufgehoben werden und spätestens Ende 2007 auslaufen.“

Zum Hintergrund: Wettbewerb ist im deutschen Briefmarkt durch das Briefmonopol weitgehend ausgeschlossen. Deshalb gehören die Briefporti in Deutschland zu den höchsten der Welt. Dies zeigt sich besonders deutlich bei der Umsatzrendite der Deutschen Post AG: Während sie im ersten Halbjahr 2005 im monopolgeschützten Briefbereich eine Umsatzrendite von 17,4 Prozent erreichte, waren es in den Bereichen Express und Logistik nur 1,9 bzw. 3,4 Prozent.
Schon in der Vergangenheit hatte die Deutsche Post AG verlustreiche Auslandsinvestitionen getätigt, die über alle Geschäftsbereiche hinweg zu unterdurchschnittlichen Gesamtkapitalrentabilität führten. Professor Dr. Karlheinz Küting, Direktor des Instituts für Wirtschaftsprüfung (IWP), hatte Ende 2004 bei einem Firmencheck die Rentabilität von großen deutschen Dax-Unternehmen ermittelt. Die Deutsche Post AG stellte mit einem Return on Investment (ROI) von 2,2 Prozent das Schlusslicht bei den Dax-Unternehmen dar. Der durchschnittliche ROI aller untersuchten Unternehmen lag bei 7,8 Prozent.

Kontakt:
MFIP
c/o APCO
Poppelsdorfer Allee 114
53113 Bonn
Tel. 0228-6048513
Fax. 0228-6048522

Das Aktionsforum Mehr Farbe im Postmarkt bündelt die Interessen von Wettbewerbern der Deutschen Post AG und Postkunden. Unter diesem Dach sind die Verbände BdKEP (Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste e.V.), BIEK (Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste e.V.), DVPT (Deutscher Verband Post und Telekommunikation e.V.) und DDV (Deutscher Direktmarketingverband e.V.) sowie Unternehmensrepräsentanten regionaler Briefdienstunternehmen und Postnutzer organisiert.

Quelle: Pressrelations.de

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