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LVZ: LVZ: Friedenseinsatz-Experte Kühne: Deutschland muss weg von der Kurzatmigkeit bei Auslandseinsätzen/Auch Bundeswehrsoldaten sollten länger als vier Monate im Einsatz bleiben

Geschrieben am 13-02-2007

Leipzig (ots) - Liebe Kollegen,
Sie erhalten hiermit vorab Auszüge aus einem Interview der Leipziger
Volkszeitung (Mittwochausgabe) mit Winrich Kühne, Direktor des
Berliner Zentrums für Internationale Friedenseinsätze
Leipzig. Deutschland müsse weg von der Kurzatmigkeit bei der Planung
von Auslandseinsätzen, fordert Winrich Kühne, Direktor des 2002
gegründeten Berliner Zentrums für Internationale Friedenseinsätze, in
einem Interview der Leipziger Volkszeitung (Mittwochausgabe). "Die
Politik sollte davon ausgehen, dass Friedenseinsätze in der Regel
lange dauern und viel kosten", sagt Kühne, der selbst häufig im
Ausland war. Allein der Aufbau der Justiz in einem
zusammengebrochenen Land brauche fünf bis zehn Jahre, so der Jurist
und Politologe. "Wenn wir jetzt aus Afghanistan abzögen, käme das
einem Scheitern gleich", warnt Kühne, dessen Zentrum zivile Fachleute
auf internationale Einsätze vorbereitet. Stabilisiere sich die Lage
langsam, wie in Bosnien, könne man die Soldaten reduzieren und dafür
andere Kräfte wie Polizei und Aufbauhelfer erhöhen.
Kühne rät Politik und auch Bundeswehr, sich langfristig auf
wesentliche Einsätze zu konzentrieren und sich nicht zu verzetteln.
"Unsere Mittel stehen in keinem Verhältnis zur Vielzahl der
Konflikte. Wir werden Schwerpunkte setzen müssen", fordert er, auch
wenn dies mit Blick auf den Sudan die schwierige Frage aufwerfe, ob
man das Land im Stich lassen könne.
Mehr Langfristigkeit fordert der Direktor des Zentrums für
internationale Friedenseinsätze auch für die Bundeswehr. Die Soldaten
sollten länger als vier Monate im Ausland bleiben.
"Ich plädiere dafür, den Einsatzrhythmus bei der Bundeswehr zu
überdenken. Wenn alle vier Monate gewechselt wird, ist das uneffektiv
und kostspielig. Kaum haben die Soldaten die Lage erkundet und
vertrauensvolle Kontakte aufgebaut, packen sie schon wieder ihre
Sachen", umreißt er das Problem.
Sein Vorschlag wäre, dass zum Beispiel bei einer längeren Einsatzzeit
alle Vierteljahre Anspruch auf einen einmonatigen Heimaturlaub
bestehen könne. Das sei immer noch viel mehr als bei den zivilen
Kräften und hätte den Vorteil, dass im Einsatz Kontinuität und
Effektivität sehr viel größer würden. "Letztlich ist ein solches
Modell keine Frage des Geldes, sondern der bürokratischen
Beweglichkeit", sagt Kühne.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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