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Mitteldeutsche Zeitung: DDR-Vergangenheit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Böhmer wehrt sich gegen Vorwurf der Verharmlosung

Geschrieben am 07-02-2007

Halle (ots) - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer
(CDU) hat in einem Gespräch mit der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung seine Aussage bekräftigt, dass bei der
Gründung der DDR auch eine sozial motivierte Umverteilungsabsicht
eine Rolle gespielt habe. Böhmer wies in dem Gespräch Vorwürfe
seitens der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, des Bundes der
stalinistisch Verfolgten und Vertretern des Bürgerkomitees Leipzig
zurück, er verkenne den
grundlegenden diktatorischen Charakter dieses sowjetischen
Satellitenstaates und verharmlose die DDR. Er gehe davon aus, dass er
mutwillig missverstanden werde.

"Ich habe es nicht nötig, mich über die Vorgänge in der DDR
belehren zu lassen", so Böhmer mit Hinweis auf die eigene
Familiengeschichte. So sei 1945 ein Onkel spurlos verschwunden. Ein
weiterer Verwandter sei 1953 ins Zuchthaus gekommen, weil er offen
seine politische Meinung sagte. Er sei später an den Folgen der Haft
gestorben. Eine ungenaue Kenntnis der Ursprünge der DDR und ein
verklärend-nostalgischer Rückblick seien zudem mitverantwortlich
dafür, dass sich heute viele Menschen enttäuscht von der Politik im
Lande abwenden, sagte Böhmer weiter in dem Blatt.

Der Ministerpräsident plädiert für mehr Offenheit und weniger
Verkürzung beim Umgang mit der DDR-Geschichte. So könne der
wachsenden Politikverdrossenheit entgegengewirkt werden. "Mir geht es
darum, politische Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen." Ein
differenziertes aber nicht verklärtes DDR-Bild sei notwendig, um für
heutige gesellschaftliche Herausforderungen gewappnet zu seien.

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47409
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4025


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